Obschwarzbach: Ende des Friedhofs ist auf der Agenda
In der heutigen Sitzung des Bauausschusses soll über die Zukunft des Begräbnisplatzes gesprochen werden.
Mettmann. Die Fronten sind klar: Der Bürgerverein Ob- und Niederschwarzbach setzt sich für eine Erweiterung des Friedhofs in Obschwarzbach ein, die Verwaltung lehnt dies ab.
Seit Jahren gibt es Meinungsverschiedenheiten zwischen Bürgerverein und Verwaltung in Sachen Friedhof. Vor fünf Jahren stellte die Stadt 100 000 Euro für eine Vergrößerung zur Verfügung. Allerdings wurden nur 10 000 Euro benötigt, um auf einem schmalen Randstreifen 26 Wahleinzelgräber anzulegen. Eine Erweiterung des Friedhofs um 2500 m2 in Richtung Bürgerwiese Obschwarzbach fand keine Mehrheit im Ausschuss, wäre aber möglich gewesen, sagt die Verwaltung heute. Die restlichen Haushaltsmittel in Höhe von 90 000 Euro wurden gesperrt, allerdings nicht im vorletzten Jahr übertragen, so dass aktuell kein Geld für eine Erweiterung des Friedhofs Obschwarzbach zur Verfügung steht, sagt Fachbereichsleiter Kurt Werner Geschorec.
Momentan stehen noch 17 Reihengräber, 52 Wahlgräber und neun Urnengräber zur Verfügung. Die Verwaltung geht davon aus, dass Bestattungen im bisherigen Umfang (etwa 15 im Jahr) bis 2017/18 noch möglich sind. Urnengräber werden in Obschwarzbach kaum in Anspruch genommen. Falls mehr Urnengräber (im Mittel vier im Jahr) nachgefragt würden, könnte man die Nutzungszeit des Friedhofs um ein bis zwei Jahre verlängern.
Gegen eine Erweiterung des Friedhofs in Obschwarzbach sprechen laut Verwaltung auch betriebswirtschaftliche Gründe: Zu wenig Personal. Notwendige Pflegearbeiten wie Unkraut jäten und Wegepflege können, so Geschorec, bereits nicht mehr durch das Friedhofteam abgedeckt werden. Das Grünflächenamt übernimmt dies, obwohl es ausgelastet sei. Dieses Team pflegt die Flächen planmäßig zweimal je Monat mit vier Mitarbeitern. „Eine Erweiterung der Friedhofsfläche würde „mindestens einen weiteren Pflegetag je Monat erfordern“, so die Verwaltung.
Bereits jetzt gebe es Beschwerden hinsichtlich des Pflegezustandes. Für eine Beerdigung (Erdaushub plus Wegezeit) werden rund drei bis vier Stunden veranschlagt. „Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann deshalb eine Friedhofserweiterung nicht empfohlen werden. Anzustreben sei vielmehr, „dass sämtliche Bestattungen auf dem Friedhof Lindenheide konzentriert werden, um die anfallenden Wege- und Rüstzeiten zu reduzieren.“ Obschwarzbach, so die Verwaltung, sei kein Ortsteil mit eigener ausgeprägter Infrastruktur, dies aus städtebaulicher Sicht zu stärken gilt. So sind zum Beispiel Schulen, Einkaufsmöglichkeiten, Postamt und andere Infrastruktureinrichtungen nicht vorhanden. Die Entfernung zwischen Obschwarzbach und dem Friedhof Lindenheide beträgt sechs Kilometer. Eine Busanbindung zwischen Obschwarzbach und dem Friedhof Lindenheide bestehe, allerdings mit Umsteig. Sollte eine Friedhofserweiterung kommen, stehe ein großes Fragezeichen hinter der geplanten Bürgerwiese mit Unterstand. Eine Neuplanung sei notwendig.