Pure Eleganz in der Stadthalle

Jubiläum: Der Konzern Georg Fischer feiert seinen 100. mit vier Gängen und furiosen Trommlern.

Mettmann. Die Stadthalle war nicht wiederzuerkennen. Vor dem Haupteingang platzierte Feuersäulen ließen erahnen, dass sich im Innern in den nächsten Stunden etwas besonders Elegantes abspielen sollte. Unter dem Motto "Mobilität aus einem Guss" feierte Georg Fischer, eines der führenden Unternehmen der Automobilindustrie und eine der größten Gießereien Europas, sein 100-jähriges Jubiläum.

Die sanft orangerote Beleuchtung, in die der Theatersaal getaucht war, erinnerte nicht von ungefähr an die Farbe von geschmolzenem Eisen. In dieser Atmosphäre moderierte Formel1-Kommentator Heiko Wasser zunächst den exklusiv für das Jubiläum produzierten Eröffnungsfilm. Später sollte er in der Halle auch live durch den Abend führen. Der Imagefilm stellte den Konzern mit seiner Zentrale im schweizerischen Schaffhausen vor, widmete sich ausführlich dem Standort Mettmann, ließ unter anderem Gießereileiter Andreas Güll und Gerd Schmerbach vom Betriebsrat zu Wort kommen und lieferte sogar Grüße der Belegschaften aus China, Japan und den USA.

Nach der obligatorischen Eröffnungsrede von Geschäftsführer Andreas Hecker wurden die rund 250 Gäste in die Halle entlassen, die mit ihrer umwerfend aufwändigen Dekoration aus elegant-weißen Tischen, dezenten Lichtsetzungen und einer LED-Wand, die sich über die gesamte Bühnenbreite erstreckte, beeindruckte. Soulig untermalt von der Jim-Rockford-Band, die vergangene Woche noch auf der Eröffnung der Cebit in Hannover gespielt hatte, genossen die Gäste ein viergängiges Menü: vom Feldsalat mit Barbarie-Entenbrust und Orangen-Mango-Chutney, über Zanderfilet mit Chili-Schokolade, gefolgt vom Rinderfilet im Bärlauchtopping mit Kartoffelgratin bis zur Mousse von Caipirinha und grünem Tee auf Himbeeren- und Kiwimark. Das Ganze wirklich charismatisch serviert vom jungen Catering-Team des Lufthansa Party Service unter Leitung des Österreichers Mario Werner, der einen Knopf im Ohr und seine Augen überall hatte.

Neben Mitarbeitern waren auch externe Dienstleister zum Jubiläum geladen worden. So zum Beispiel Adnan Tüylü. Der 22-Jährige ist Projektleiter eines Reinigungsunternehmens, das für Georg Fischer aktiv ist. "Je besser die Reinigung ist, desto besser ist auch die Produktion", weiß Tüylü.

Ein Gast hätte allerdings zuhause bleiben können: Der Auftritt von Comedian Rüdiger Hoffmann war in diesem Ambiente völlig deplatziert. Dafür waren seine abgespulten 30 Minuten viel zu zotig und primitiv. Applaus und Lacher kamen entsprechend gedämpft.

Zum Highlight wurden dagegen die Trommler des Düsseldorfer Ensembles "Wadokyo", das nach japanischen Riten die Stadthalle bis kurz vor 24 Uhr zum Beben brachte. Wadokyo hatte bereits im September vergangenen Jahres rund 6000 Euro für die Hans-Helmich-Schule ertrommelt. Der Trommelwirbel setzte sich fort, als die Gäste die letzten Sekunden vor dem offiziellen Geburtstag zum Countdown stilisierten.

Und so war der Abend nicht nur für das Unternehmen, sondern vor allem für seine Mitarbeiter quasi "aus einem Guss". Denn wie Heiko Wasser zu Beginn im Imagefilm sagte: "Nichts ist wichtiger als engagierte und zufriedene Mitarbeiter."