Mettmann Schulen starten im Schichtbetrieb

Mettmann. · 642 Schüler kehren am Donnerstag zurück in die Schulen. Diese haben sich vorbereitet.

Lehrerin Nicola Pünder desinfizert einen von vielen Tischen am Heinrich-Heine-Gymnasium.

Foto: "Köhlen, Stephan (teph)"/Köhlen, Stephan (teph)

Während vorm Landtag junge Leute gegen den „nicht durchdachten“ Schulstart demonstrierten und ihn als verfrüht kritisieren, zeigen sich Mettmanns weiterführende Schulen für die Wieder-Eröffnung ab Donnerstag präpariert. Die Rückkehr aus dem Lockdown erfolgt sukzessive. Zunächst kehren die Schüler der Abgangsklassen zurück. Für die Carl-Fuhlrott-Realschule sind das 106 Jugendliche, am Konrad-Heresbach-Gymnasium gibt es 74 Abiturienten, und 62 Abiturienten kehren ans Heinrich-Heine-Gymnasium zurück, wie Christian Barra aus dem Büro des Bürgermeisters aufzählt. „Theoretisch sind es 400 Schüler, die zurückkehren“, berichtet Petra Bertelsmeier, Schulleiterin des Berufskolleg Neandertal, über die Situation an dieser Einrichtung.

„Maximal 200 Schüler sind zeitgleich im Haus“, führt sie aus. Denn der Unterricht findet in Vormittags- und Nachmittagstranchen und verteilt auf drei Gebäude statt. Unterstützt vom Hausmeister sind die Unterrichtsräume vermessen worden, um Tische mit Sicherheitsabstand zu platzieren. Bevor die erste Stunde nun um 8.15 Uhr beginnt, bleibt für Schüler und Kollegium ausreichend Zeit, entsprechende Handhygiene durchzuführen. „Allen wurde außerdem im Vorfeld empfohlen, sich mit Masken zu schützen“, führt Schulleiterin Bertelsmeier aus.

Die ab Montag geltende Maskenpflicht kann auch HHG-Chef Hanno Grannemann nicht beunruhigen. „100 Masken wurden von der Mutter einer Schülerin gespendet“, weiter 100 Exemplare übergibt jetzt der Bürgerverein Metzkausen, „das reicht erst einmal aus“. Etappenweise werden die Abiturienten in spe unterrichtet, „maximal zehn Schüler sind in einem Raum“. Damit möglichst wenig Begegnungen entstehen, finden auch Pausen versetzt statt – noch dazu in unterschiedlichen Bereichen. „Wir haben alles bestmöglich dafür vorbereitet, dass keiner gefährdet wird“, bilanziert Hanno Grannemann.

So präpariert startet auch die Q 2 des Konrad-Heresbach-Gymnasiums. In den vier Abi-Fächern wird je dreimal Unterricht angesetzt. „Wir bemühen uns um Entzerrung der Stunden, damit nicht zu viele Schüler gleichzeitig anwesend sind“, beschreibt Schulleiter Horst Knoblich, dass „maximal zwölf Schüler“ pro Unterrichtseinheit einen Raum befüllen. Die hygienischen Anforderungen sind ebenfalls erfüllt. Jeweils ein Lehrer ist immer 15 Minuten vor Unterrichtsbeginn anwesend, um die korrekte Durchführung der Hygienemaßnahmen zu kontrollieren. „Wir freuen uns, dass es endlich weider losgeht“, spricht Horst Knoblich im Namen des Kollegiums. „Unter welchen Bedingungen das geschieht, ist etwas anderes.“

In der Realschule wurden die Wege markiert.

Foto: Carsten Wallner

Als „relativ bescheiden“ umschreibt Carsten Wallner, Schulleiter der Carl-Fuhlrott-Realschule, die ministeriellen Vorgaben, die in akribischer Ausarbeitung „zum Schutz aller Beteiligten“ nun Alltag werden. Vier Abschlussklassen können jetzt wieder antreten, unterrichtet werden Hauptfächer wie Mathemathik, Englisch und Deutsch. „Dafür werden die ursprünglichen Klassenstärken geviertelt“, rechnet Wallner vor. „So sind es sechs bis sieben Schüler, die gruppenweise unterrichtet werden.“

Damit nichts dem Zufall überlassen wird, wurden Markierungen auf den Böden für die sozusagen erlaubten Wege angebracht. Übrigens spielt auch das Lernen via Online-Plattformen weiterhin eine Rolle. „Deshalb ist es wichtig, endlich den Digital-Pakt umzusetzen“, fordert Petra Bertelsmeier, endlich weitere Schritte für chancengerechtes Lernen aller Schüler zu ermöglichen.

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