Lebensmittelverschwendung vorbeugen Tafel blickt auf 2021 zurück

Erkrath · Entbehrliche Lebensmittel abholen, sortieren und für die Ausgabe an Bedürftige aufbauen – der Erkrather Tafelverein hat stets alle Hände voll zu tun. Weil immer mal jemand ausfällt, werden kontinuierlich Ehrenamtliche gesucht.

Beate Wirth und Hans Dieter Hack vom Tafelverein bei der Obst-Ausgabe an der Bahnstraße.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Auch für die Aktiven der Erkrather Tafel geht wie für viele andere Ehrenamtliche auch ein zweites durch die Pandemie geprägtes Jahr zu Ende. Zwar musste die Ausgabe von Lebensmitteln an Bedürftige nicht wie in anderen Städten eingestellt werden. Das war aber nur möglich, weil Mitglieder der Vereine „Du-Ich-Wir“ und „Freundeskreis für Flüchtlinge in Erkrath“ einige Wochen lang für das Team der Tafel einsprangen.

„Die Altersstruktur bei uns Aktiven ist 60 plus oder eher 70 plus. Zu Zeiten des ersten Lockdowns gab es noch keine Impfung zum Schutz vor Ansteckung. Daher war das Risiko, sich mit dem Coronavirus zu infizieren, für die überwiegende Mehrheit unseres Teams zu groß. Da waren wir sehr froh, dass die jungen Freiwilligen die Versorgung unserer Kunden mit Lebensmitteln sichergestellt haben,“ berichtet Renate Ott, die in diesem Jahr das Amt der ersten Vorsitzenden übernahm. Doch viel wichtiger als der Rück- sei der Ausblick in die Zukunft.

Verein ist sehr glücklich
über Weihnachtsaktion

„Ehrenamtliche, die uns beim Abholen der Waren helfen, die Lebensmittelgeschäfte, Discounter und Vollsortimenter sowie Bäckereien in Erkrath und Umgebung zur Verfügung stellen, sind immer willkommen,“ unterstreicht Ott. Auch für das Sortieren und Aufbauen der Waren für die Weitergabe würden Ehrenamtliche gebraucht. Zu den beiden Ausgaben pro Woche kommen extra Ausgabe-Termine, etwa für von Erkrathern gespendete Kleidung und Hausrat.

Ein Ausgabe-Termin, der fest im Kalender der ehrenamtlichen Organisation steht, ist die „Weihnachtspäckchen“-Aktion. „Auch in diesem Jahr möchten wir den Erkrathern ein großes Dankeschön aussprechen,“ sagt Angéla Vogelsang, die seit diesem Jahr Vize-Vorsitzende des Tafelvereins ist. Mehr als 220 Weihnachtspäckchen sind in der Woche vor Weihnachten im Büro der Tafel in Unterfeldhaus, in der Ausgabestelle an der Bahnstraße und im Bürgerhaus Hochdahl abgegeben worden. Im Bürgerhaus wurden die meisten Spenden abgegeben, 130 teils liebevoll dekorierte Päckchen und Pakete.

„Wir haben die Spenden direkt sortiert. Wichtig ist die Angabe, ob sie Produkte mit oder ohne Schweinefleisch enthalten, und natürlich, für wie viele Personen der Inhalt gedacht ist,“ erklärte Vogelsang. Viele Pakete waren in Weihnachtspapier eingeschlagen, mit Aufklebern verziert und Karten mit guten Wünschen dazu gelegt. So freuten sich am 21. Dezember die Abholer, die in Hochdahl wohnen, und ein Tag später diejenigen, die zur Ausgabe in der Bahnstraße kamen, sowohl über den Inhalt als auch über die schöne Verpackung. Tatkräftige Unterstützung hatten die Tafel-Aktiven an beiden Tagen von Schülerinnen und Schüler des Abiturjahrgangs am Gymnasium Neandertal.

„Die jungen Leute waren uns eine riesige Hilfe,“ sagt Angéla Vogelsang, und ergänzt: „Die Freude bei den Kunden und der Dank, den sie uns dafür aussprechen, dass wir das jedes Jahr organisieren, ist Lohn für die extra Mühe. Dank der großen Spendenbereitschaft gab es jede Menge Zutaten für ein leckeres Weihnachtsessen sowie die eine oder andere Leckerei dazu.“