Universität Düsseldorf zeichnet Schüler aus
Der Schüler Mathias Turberg (17) wurde für seine Facharbeit in Chemie in der Universität Düsseldorf ausgezeichnet.
Mettmann. Mathias Turberg taucht gerne in die Welt der höheren Wissenschaften und in banal erscheinende Alltagsfragen ein. In seinem Lieblingsfach Chemie setzt sich der 17-Jährige bevorzugt mit Anwendungsbeispielen auseinander, denn für ihn ist dieses Fach „eine Wissenschaft, die zur Lösung von Energieproblemen beitragen kann“.
Für eine seiner Forschungen ist ihm jetzt als beste Facharbeit an der Universität Düsseldorf der erste Preis der Dr. Hans-Riegel-Stiftung verliehen worden. „Na klar bin ich stolz“, sagt der Pfiffikus, der die 12. Jahrgangsstufe des Konrad-Heresbach-Gymnasiums (KHG) besucht, „vor allem haben die Experimente Spaß gemacht“.
Erforscht hat er, wie man Solarzellen durch die Applikation von Farbstoffen „stabiler bauen kann, damit sie langlebiger werden“. Beta-Karotin als Anti-Oxidiant lautet des Rätsels Lösung. Das Thema hat sich der gebürtige Haaner, der mit seiner Familie in Gruiten lebt, selbst überlegt, inspiriert worden ist er dabei durch die Chemie-Labothek, ein Arbeitskreis an der Bergischen Universität, den er regelmäßig besucht.
„Die Theorie hatte ich schnell recherchiert, aber die Messreihen dauerten“, erinnert er sich. Die Versuche wurden dann zu Hause durchgeführt. „Meine Eltern hat das nicht gestört“, und Schwester Annette (13) hat sogar geholfen. „Obwohl die sich ja sonst eher für Kunst interessiert.“ In einer „Nacht- und-Nebel-Aktion“, sagt er, ist dann alles termingerecht fertig geworden.
In der 7. Klasse kam Mathias Turberg erstmalig „wirklich mit Chemie in Berührung — und ich fand es sofort spannend“. Jahre später wählte er das Fach als Leistungskurs. Und wenn ihn Mitschüler fragen, ob er ihnen das, was sie im Unterricht nicht verstanden haben, erklären kann, hilft er gerne. „Das ist doch auch eine Auszeichnung, dass die mich fragen.“
Ein Außenseiter oder Fachidiot ist Mathias Turberg trotzdem nicht. Hobbymäßig spielt er Fußball („das brauche ich als Ausgleich“) und auch musisch ist er interessiert. Seit sieben Jahren spielt er Klarinette, und das offensichtlich so gut, dass er über eine Teilnahme bei „Jugend musiziert“ im kommenden Jahr nachdenkt.
Geht es aber um seine berufliche Zukunft, ist die Richtung klar: „Chemie ist das Richtige für mich. Den Weg möchte ich weiter gehen.“ Und während die anderen Schüler in den vergangenen Sommerferien am Badesee relaxten, absolvierte er ein vierwöchiges Praktikum in einem Forschungsinstitut in der Nähe Londons. Man muss eben Prioritäten setzen.