Ärger nach Brückensperrung

Die Aulen Mettmanner fordern einen sicheren Ersatz für Fußgänger, die über die Talstraße in Richtung Innenstadt wollen.

Mettmann. Dass die Fußgängerbrücke über die Talstraße wegen der Abrissarbeiten am ehemaligen Karstadt-/Hertie-Kaufhaus gesperrt worden ist, sorgt für Unmut. Bei der Bürger- und Heimatvereinigung Aule Mettmanner haben sich viele erboste Bürger aus den direkt angrenzenden Straßen und aus Mettmann-Süd darüber beschwert, dass die sogenannte Karstadt-Brücke, so Aulen-Vorsitzender Friedel Liesenkloß, ersatzlos gesperrt wurde.

„Aus der Zeitung haben wir erfahren, dass die Brücke für die gesamte Bauzeit der Königshof-Galerie gesperrt bleibt. Das ist für die Bürger- und Heimatvereinigung nicht akzeptabel“, ist auch Liesenkloß verärgert. Der Investor der Königshof-Galerie, das Bonner Unternehmen Phoenix development, hatte am Dienstag in einer Pressemitteilung erklärt, dass die Brücke aus bautechnischen Gründen und aus Gründen der Sicherheit gesperrt worden sei.

Ohne die Brücke sei die Mettmanner Innenstadt — bedingt durch die erheblichen Höhenunterschiede — von der Oberen Talstraße nur noch über schmale Straßen mit teilweise erheblichem Verkehrsaufkommen zu erreichen. Die Wege hinunter zur Talstraße hätten gar keine oder nur ganz schmale Fußwege. Liesenkloß: „Für Mütter mit Kinderwagen, Gehwagen für Senioren und Menschen mit Behinderung ist dies ein überaus gefährliches Unterfangen.“

Die Aulen weisen darauf hin, dass sie den Bürgermeister und die Verantwortlichen im Rathaus mehrfach aufgefordert hätten, für einen gesicherten und barrierefreien Zugang für Bürger aus dem Bereich Obere Talstraße und Mettmann-Süd zu sorgen. Für die Bauzeit sollte dafür, wie auf anderen Baustellen auch, ein Behelfszugang errichtet werden, fordern die Aulen.

„Diese Forderung halten wir für berechtigt, weil die Brücke aus Steuermitteln für die Mettmanner gebaut wurde und nicht kommerziellen Interessen geopfert werden oder in der Nutzung eingeschränkt werden sollte“, heißt es in der Pressemitteilung der Aulen. Bürgermeister Bernd Günther würde gern helfen, fragt sich aber wie. „Die Brücke führt direkt in die Baustelle, jemanden da durch zu lassen, wäre unverantwortlich“, sagt der Bürgermeister.

Auch der Bau einer Behelfsbrücke sei nicht möglich, weil auch die in die Baustelle führen würde. „Sicher ist es ein Handicap, dass die Brücke nicht mehr genutzt werden kann. Aber wir wollen doch die Königshof-Galerie und eine Belebung der Innenstadt. Deshalb müssen wir jetzt da durch“, sagte Günther am Freitag unserer Zeitung.