Ungereimtheiten beim SSV

Die Mitgliederversammlung endete, ohne dass ein neuer Vorstand gewählt wurde.

Mettmann. Im Vorstand des Stadtsportverbandes (SSV) geht es turbulent zu. Vor einem Jahr ist Stefan Lange (DLRG) von seinem Posten als Vorsitzender zurückgetreten. Seitdem sind alle Versuche, einen Nachfolger zu finden, gescheitert. Am Donnerstag hatte der Verband zur Mitgliederversammlung eingeladen. Nach dreieinhalb Stunden wurde die Sitzung, zu der die Presse nicht eingeladen war, beendet, ohne einen Vorsitzenden zu wählen.

Doch damit nicht genug. Die Kasse konnte nicht ordnungsgemäß geprüft und der Vorstand somit nicht entlastet werden. Deshalb gibt es am 28. September eine weitere Sitzung. Bis dahin sollen die Finanzen geprüft und alle Ungereimtheiten aus dem Weg geräumt sein. Dann könnte die Entlastung des Vorstandes beantragt werden, und damit wäre der Weg für die Wahl eines neuen Vorsitzenden frei. Bis dahin wird der 2. Vorsitzende, Laslo Kotai, der nicht unumstritten ist, mit Geschäftsführer Thorsten Passlat die Geschäfte weiterführen.

Rückblick: Die SSV-Mitgliederversammlung sollte eigentlich im April durchgeführt werden, musste aber verlegt werden, weil die Kasse nicht rechtzeitig geprüft werden konnte. Bei der Kassenprüfung am Donnerstag — anderthalb Stunden vor Sitzungsbeginn — sollen die Kassenprüfer festgestellt haben, dass Belege fehlten. Kotai erklärte, dass die Kassenwartin aus Termingründen keinen aktuellen Kassenbericht vorlegen konnte.

Für den SSV-Vorsitz hätte laut Kotai die Geschäftsführerin des Bürger-Schützen-Vereins, Heike Henschke, kandidiert. Martin Auerbach, Vorsitzender von Mettmann-Sport, erklärte gegenüber unserer Zeitung, dass auch ME-Sport einen Kandidaten für den Vorsitz hätte.

Zwischen dem SSV und Mettmann-Sport war es immer wieder zum Streit gekommen, weil sich der Großverein im SSV nicht ausreichend repräsentiert fühlt. Kotai: „Zu den Differenzen mit Mettmann-Sport und dem SSV konnten wir am Donnerstag einen Teil zu den Akten legen.“

Vorwürfe, der SSV-Vorstand kümmere sich mehr um eigene Großveranstaltungen als um die Interessen seiner Mitglieder, lässt Kotai nicht gelten. „Wir haben zum Thema Sportanlage an Gesprächen mit allen Fraktionen und Fußballvereinen teilgenommen. Und wir haben uns gegen ein Sportstättennutzungsentgelt ausgesprochen“, sagt Kotai. Zu den Aufgaben eines Verbandes, sagt Kotai, gehöre es auch, Veranstaltungen durchzuführen.