Verkehr sorgt für Streit in der Stadt

Die Sperrung der Innenstadt löst eine Kettenreaktion aus. Autofahrer weichen aus. Das treibt Anwohner auf die Barrikaden.

Foto: Achim Blazy

Mettmann. Die Sperrung der unteren Flintrop-Straße und der Poststraße hat weitreichende Konsequenzen für den innerstädtischen Verkehr. Die Autofahrer suchen sich Alternativwege. Das bringt die Anwohner in den betroffenen Straßen auf die Palme. Es gibt bereits Streit zwischen Bürgern aus einzelnen Stadtteilen und Menschen, die dort arbeiten. Da die Innenstadt im Tal liegt und die Stadtteile auf den Hügeln ringsherum gebaut wurden, muss der Verkehr zwangsweise in die Peripherie ausweichen.

Obwohl die Stadt die Goldberger Straße nur als Anliegerstraße freigegeben hat, fahren nach wie vor Autofahrer über den Goldberg, um entweder schnell auf die Talstraße in Richtung Düsseldorf oder auf die Mettmanner Straße Richtung Wülfrath zu kommen. Die Osttangente ist eine gut erreichbare und schnelle Alternative — sie könnte mehr Verkehr aufnehmen. Aber es gibt immer noch Autofahrer, die sich ihren Weg über den Goldberg suchen.

Wer aus Richtung Wülfrath kommt und in Richtung Metzkausen fahren will, fährt über die Seibelquerspange und dann über die Nordstraße. Die Nordstraße ist seit geraumer Zeit überlastet und eine Engstelle: Zahlreiche Busse fahren täglich über die Straße, hinzu kommt Lkw-Verkehr über 7,5 Tonnen. Da teilweise am rechten Straßenrand aus Richtung Metzkausen geparkt wird, ergeben sich immer wieder prekäre Situation im Gegenverkehr. Außenspiegel haben keine lange Halbwertzeit.

Auf der Berliner Straße stehen Autofahrer besonders in den Morgen- und Nachmittagsstunden im Stau, wenn sie nach rechts auf die Düsseldorfer Straße abbiegen wollen. Die Ampelschaltung auf der viel befahrenen Kreuzung Düsseldorfer-/Hubertusstraße/Berliner Straße schafft es nicht, die Verkehrsmengen so zu regeln, dass keine Staus entstehen.

Autofahrer, die über die Seibelquerspange fahren und weiter in Richtung Düsseldorfer Straße wollen, nehmen die Lutterbecker Straße/Eichstraße als Abkürzung. Das war auch früher so, aber der Verkehr hat in den vergangenen Monaten erheblich zugenommen. Sollte die Stadt eine Geradeausfahrt von der Eichstraße in die Düsseldorfer Straße verbieten, melden sich heute schon Menschen kritisch zu Wort, die in der Kreisverwaltung, in den Schulen an der Goethestraße und im Krankenhaus arbeiten. Sie müssten große Umwege über Osttangente, Bahnstraße und Talstraße fahren.

Katja Engelen, die den Verkehrsentwicklungsplan 2030/35 für Mettmann erstellt hat, hat keine Patentlösung gefunden, um das Problem zu lösen. Im Gegenteil: „Alle Netzmaßnahmen bewirken ausschließlich eine Verlagerung des Kfz-Verkehrs im Netz. Teilbereiche werden stärker belastet, andre Teilbereiche weniger.“ Und: Lediglich punktuell könne es zu Entlastungen kommen.