Ausstellung: Carl Schuch und die aktuelle Stilllebenfotografie
Ab Samstag zeigt das Museum 90 Fotos und zwölf Gemälde.
Ratingen. Seit Jahrhunderten dienen Stillleben — das Arrangement von Gegenständen, Blumen oder Früchten, wertvollen Gläsern und wunderbaren Stoffen — den Malern dazu, das Erscheinungsbild der Dinge zu studieren und ihre Umsetzung im Bild zu erproben. Auch Fotografien zeigen oft eine inszenierte Wirklichkeit.
Der Kontrast beider Genres macht den besonderen Reiz der neuen Sonderausstellung aus, die das Museum Ratingen ab Samstag, 11.30 Uhr, präsentiert: Unter dem Titel „Carl Schuch und die aktuelle Stilllebenfotografie“ werden bis 21. April zwölf Gemälde des Malers Schuch sowie 90 Fotografien aktueller Künstler wie Claus Goedicke, Anett Stuth und Christopher Muller gezeigt.
Schuch (1846 bis 1903) gilt als Meister der Stilllebenmalerei. „Er hat quasi wie unter Laborbedingungen in unterschiedlichen Lichtverhältnissen die Wahrnehmbarkeit der Gegenstände im Atelier erforscht“, erklärt Klaus Thelen, stellvertretender Leiter des Museums. Doch schon zu Schuchs Lebzeiten entwickelte sich mit der Fotografie eine ganz neue Technik, die den Anspruch objektiver Wiedergabe des Sichtbaren für sich reklamierte. Längst ist auch die Fotografie zu einer eigenständigen künstlerischen Gattung geworden.
Das zeigen die Arbeiten der renommierten Künstler, die in Ratingen zu sehen sind. Manche Bilder, die so einfach aussehen, sind in wochenlangem Ausprobieren und Inszenieren entstanden. „Die Ausstellung regt dazu an, die Welt neu zu betrachten — und sie schult den Blick“, betont Museumsleiterin Alexandra König. In der Kollektion sind auch Fotografien von Dieter Nuhr vertreten.
Als Begleitprogramm werden ein Fotowettbewerb, Workshops für Kinder, öffentliche Führungen sowie ein Künstlergespräch angeboten. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog (20 Euro), der im Museum erhältlich ist. joda