Bürger warten auf Parkplatz-App

Freie Stellplätze sollen in der RatingenApp angezeigt werden - die ist längst nicht fertig.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Gestern Vormittag im Parkhaus im Stadttor mitten in der Innenstadt: gähnende Leere. Ein Parkleitsystem könnte Abhilfe schaffen. Doch auswärtige Kunden auf Parkplatzsuche müssen wohl noch länger in der Stadt herumkurven. Das immer wieder von der Politik geforderte Parkleitsystem lässt noch auf sich warten. Die Stadt setzt auf ein Gutachten.

Bereits vor etwa einem Jahr hatte Alexander von der Groeben, Fraktionschef der Bürger-Union, bei Bürgermeister Klaus Pesch angefragt, wann denn mit dem Parkleitsystem zu rechnen sei — es soll ja auch in die Ratingen App integriert werden.

NinaBauer, RMG-Geschäftsführerin

Die BU verfolgt den Werdegang der App mit Herzblut, sie hatte diesen Service schon im Jahre 2014 gefordert. Angela Diehl, erste stellvertretende Fraktionsvorsitzende der BU: „Die Realisierung begrüßen wir ausdrücklich, denn sie gehört zum selbstverständlichen Service einer modernen Stadt.“

Die RatingenApp ist auch noch nicht in Sicht. Nina Bauer, RMG-Geschäftsführerin, gestern: „Wir arbeiten mit Hochdruck an der Umsetzung der App, aber gut Ding will Weile haben.“

Dirk Wittmer vom Verein „Aktiv für Ratingen“ geht davon aus, dass sie noch in diesem Jahr kommt: „Das ist ein ganz wichtiges Projekt, weil der Nutzer hier Informationen aus unheimlich vielen Bereichen bekommen kann. Das macht die App besonders interessant für Menschen, die hier leben, arbeiten oder eine Firma betreiben.“

Die Infos aus dem Parkleitsystem müssten also wohl nachträglich in die App „eingebaut“ werden. Denn noch wartet Baudezernent Jochen Kral auf ein Gutachten. „Dieses erwarte ich für den Herbst, so dass es noch in diesem Jahr beraten werden kann.“

Auch das Thema „Nette Toilette“ bewegt die Einkaufsstadt weiter. Manuela Kessler, Vorsitzende der Werbegemeinschaft City-Kauf, sprach sich gestern gegen die beschlossene Einführung der „Netten Toilette“ aus. Wie berichtet, soll die öffentliche Bedürfnisanstalt am Markt geschlossen werden. Stattdessen sollen Gastronomen ihre Örtchen für alle freigeben.

Kessler hält den Ratsbeschluss „für grundlegend falsch“. In Ratingen seien es neben dem Frankenheim gerade einmal zwei Betriebe, die sich dazu durchgerungen hätten, an dem Projekt teilzunehmen: „Und auch diese haben ausgerechnet an Altweiber und Rosenmontag geschlossen.“ Die Veranstaltungen, die der City-Kauf ausrichte, seien ebenfalls hochfrequentiert. „Wir möchten unseren Gästen, die wir mit großem finanziellen Einsatz und viel persönlichem, ehrenamtlichen Engagement nach Ratingen ziehen, nicht zumuten, sich an Sonntagen Toiletten suchen zu müssen. Der Anspruch einer Stadt wie Ratingen kann nicht sein, dass Gäste künftig mit einem Flyer, in dem Toiletten und deren Öffnungszeiten aufgelistet sind, ein Örtchen für die Bedürfnisse suchen müssen.“ Kessler fordert die Sanierung des Markt-WC.