Der DRK-Ortsverein will seine Leistungen stärker bündeln

Das Deutsche Rote Kreuz will sich als Plus für die Stadt weiter etablieren. Einzelne Akteure sollen besser verbunden werden.

Foto: DRK/Heinz Kapschak

Ratingen. Sie stehen als Sanitäter beim Schützenfest parat, begleiten die Aufführungen am Blauen See und sind eine wichtige Adresse für Blutspender: die Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Aber das DRK ist mehr. „Vielen Bürgern ist gar nicht bewusst, wie umfassend unsere Angebote sind“, sagt der stellvertretende DRK-Vorstandsvorsitzende Erhard Raßloff. Deshalb hat er zusammen mit Geschäftsstellenleiterin Heike Lipperson eine Informationskampagne angestoßen, in deren Rahmen kürzlich auch ein Tag der offenen Tür stattfand. Natürlich ist das „Reklame in eigener Sache“, auf die die neun Hauptamtlichen sowie etwa 53 ehrenamtlichen Unterstützer stolz sind. Auf der Agenda des Ortsvereins stehen Themen wie der sogenannte Hausnotruf. Ratingen zählt über 100 Anschlüsse, wie der Menüs-Service, der nach Vorbild anderer Ortsvereine zeitnah etabliert werden soll.

„Zunächst soll sich das Angebot an die Hausnotrufler richten“, sukzessive soll es ausgebaut werden. Auch Projekte wie das Mehrgenerationenhaus Klompenkamp sowie das Maria-Theresien-Stift in Hösel sollen in den Fokus rücken. 92 Menschen leben hier und werden von der DRK-Schwesternschaft betreut. Ganz wichtig für die Bevölkerung ist ebenso das Engagement der sogenannten Bereitschaft, die zur Stelle ist, wenn nach Schadensereignissen Hilfe notwendig ist. Ein eigenes Thema ist das Blutspendezentrum, „natürlich werden regelmäßig neue Spender gesucht“. Wenngleich im vergangenen Jahr 1689 ihrer Art verzeichnet wurden. Auch ist die Bilanz mit 23 öffentlichen Blutspendeterminen wie im Haus am Turm, der immer am letzten Donnerstag des Monats stattfindet, beachtlich. „Vor allem geht es darum, die einzelnen Akteure besser miteinander zu vernetzen“, gibt Raßloff ein wichtiges Ziel vor. Wie man Stärken bündelt und funktionierende Netzwerke etabliert, weiß er aus seiner Zeit im Sozialamt der Stadt Ratingen. Diese „einzeln oder parallel zueinander verlaufenden Stränge zusammenzufassen, ist vernünftig. Das schafft Synergieeffekte.“

Und die sind zukunftsweisend. Nicht nur angesichts der Tatsache, dass in der DRK-Flüchtlingsnotunterkunft an der Elsa-Brändström-Schule, an der etwa 20 Haupt- und Ehrenamtler versuchen, die Flüchtlinge gut zu betreuen, derzeit viele Kapazitäten gebunden werden. Mit der Straffung können viele Themen auf noch kürzerem Dienstweg ausgetauscht werden, und das ist „ein Plus für unsere Stadt“, wie die DRK-Angehörigen die Maßnahme nennen. Vielleicht geht es auch um Finanzielles. Denn: Die Zahl der Fördermitglieder sinkt. Allerdings muss sich das Ratinger DRK nicht über Austritte ärgern — dem biologischen Alter geschuldet nimmt die Mitgliederzahl ab. „Und das trifft uns stark“, betont Raßloff.