Es wird doch weiter geklettert
Die Inhaberin Marion Schindler hat den Vertrag mit der Speeschen Verwaltung um weitere fünf Jahre verlängert.
Ratingen. Es war eine monatelange Hängepartie, aber jetzt herrscht Klarheit: Die Verträge zwischen dem Hochseilgarten und der Gräflich Speeschen Verwaltung werden um weitere fünf Jahre verlängert. „Damit können wir planen“, sagt Marion Schindler, Inhaberin des Hochseilgartens. Sie ist froh, dass das Warten ein Ende hat. „Wir haben schon Erweiterungen geplant.“
Doch die 13 Stationen des Hochseilgartens wollen nicht nur erweitert, sondern auch gepflegt und gewartet werden: Windbruch fordert seinen Tribut, und manche Stationen müssen verlegt werden, wenn sich abzeichnet, dass die Belastung für den Baum zu groß wird. „Schließlich wollen wir dem Wald nicht schaden“, sagt Marion Schindler.
Hierfür ein Auge zu haben, gehört ebenso zu den Aufgaben der ausgebildeten Hochseilgarten-Trainerin, wie das Wissen um Sicherheitsstandards, Materialkunde und Erste Hilfe. Darüber hinaus hat sie eine Zusatzqualifikation im Bereich Gruppendynamische Prozesse. „Zu uns kommen hauptsächlich Firmen. Wir legen schon im Vorgespräch fest, in welche Richtung gearbeitet werden soll. Wenn zum Beispiel in einer Firma die Kommunikation schwierig ist, dann greifen wir das in den einzelnen Aufgaben auf.“
Der Hochseilgarten unterscheidet sich von vielen der modernen Abenteuer-Parks. „Es geht nicht darum, dass der Einzelne durch die Bäume turnt. Bei uns steht die Gruppe im Vordergrund. Die Aufgaben sind alleine nicht zu bewältigen, nur gemeinsam kommt man hier ans Ziel.“ Sich aufeinander zu verlassen, miteinander Spaß zu haben, gemeinsam den Erfolg zu erringen, eigene Grenzen auszuloten und vielleicht zu verschieben — das mache einen Tag im Hochseilgarten aus.
Auch Schulklassen nehmen das Angebot an. Gerade bei Schülern aus einem sozial schwachen Umfeld kann sich ein Tag positiv auswirken — nicht nur, was das Klettern angeht. „Wenn man beobachtet, wie so ein cooler Typ auf einmal ganz aufmerksam und verantwortungsbewusst wird, wenn er andere sichern soll, wie er aufblüht unter dem Vertrauen, das ihm entgegengebracht wird, das ist immer wieder ein berührendes Erlebnis“, sagt Schindler.
Es gehe dabei nicht um ein Event, sondern darum, Kompetenzen zu stärken, es gehe um Kooperation und um das Erlebnis, sich auf andere verlassen zu müssen. „Die Teilnehmer sollen nicht nur einen tollen Tag haben“, sagt Marion Schindler, „sie sollen etwas mitnehmen.“