Experimentieren, um das Lieblingsinstrument zu finden
Unter dem Titel „Hör zu - mach mit!“ lud die Musikschule Samstag Interessierte ein. Es war brechend voll in den Räumen.
Ratingen. Herrscht vor der Tür riesiges Park-Chaos und drinnen vieltöniger Radau, dann ist Tag der offenen Tür. Unter dem Titel „Hör zu - mach mit!“ lud die Musikschule Samstag Interessierte ein. Und der drangvollen Enge an der Poststraße nach zu urteilen, war der komplette Ratinger Nachwuchs am Start.
„Es ist eine interessante Möglichkeit, das gesamte Spektrum kennenzulernen“, zeigte sich Sara Kunze beglückt. Sie ist Mutter von zwei Kindern. „Ich spiele selbst Klavier und fände es schön, beiden Zugang zur Musik zu vermitteln.“ Wenn da nur nicht die quälende Frage wäre, welches Instrument denn wohl das Passende sein könnte. Um auszuprobieren, zu experimentieren oder Unbekanntes zu entdecken, war der Samstag ideal. „Das macht toll Spaß“, freute sich Felix (7) über das Remmidemmi, das er am Schlagzeug veranstaltete. „Eins und zwei und drei und vier“, zählte Schlagwerklehrer Baumgärtner vor, wie ein erster Rhythmus geschlagen wird. Mit Händen und Füßen sowie den ersten Sticks bemühte sich auch Marie (5), die verschiedenen Elemente entsprechend zu bedienen. Offensichtlich gibt es unter den Instrumenten Favoriten, so war der Gitarrenproberaum ebenfalls bestens gefüllt. Aber auch rund um die Harfe, bei Kindern nicht gerade als Liebling bekannt, war viel los. Fachlehrerin Chaya Zhao verstand es, die Jüngsten mit einer Art gezupfter Märchenreise um eine Mutter und ihr Baby, wie sie verschiedene Tonlagen umschrieb, zu begeistern.
„Probier es einfach aus!“, machte sie Leni (7) Mut. Und selbst Mia (5) und ihr Bruder Lennert (6), die doch eigentlich „bloß über den Flur zurückwollten“, blieben und ließen sich zum Ausprobieren hinreißen. „Gar nicht so schlecht“, bilanziert der Sechsjährige, während seine Schwester die perlenden Melodien als „schön“ empfand.
Bekanntermaßen macht in der Musik die Übung den Meister und die notwendige Kontinuität des Lernens lässt sich an einem solchen Schnuppertag nicht vermitteln. Deshalb, so sind sich alle Lehrer einig, ist es wichtig, etwas zu finden, womit man sich dauerhaft gerne beschäftigen möchte. Dass das hörbar klappen kann, präsentierten sich diverse Ensembles mit Auszügen des bislang Erarbeiteten.