Orkanböen in Ratingen Poensgenpark bleibt gesperrt
Update | Ratingen · Immer wieder zogen am Freitag Orkanböen durch Ratingen. Die Wochenmärkte in Mitte und in Lintorf sollen am Samstag stattfinden, teilte die Stadt mit. Doch man sollte in den kommenden Tagen weiterhin sehr vorsichtig sein.
(kle) Diese Szene, die sich am späten Freitagnachmittag abspielte, war beispielhaft und eine von vielen im Stadtgebiet: Plötzlich hatte ein Mann auf der Bechemer Straße mit dem orkanartigen Wind zu kämpfen. Er fand Zuflucht unter einem Eingang eines Geschäftes und wartete, bis die brachiale Krafteinwirkung vorbei war. Der Sturm fegte durch die Stadt – nicht permanent. Immer wieder gab es böse Überraschungen für Passanten, die unterwegs waren.
Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes hatte man ab Mittag zunächst mit einer raschen Windzunahme mit orkanartigen Böen zwischen 90 km/h und 110 km/h aus westlicher Richtung gerechnet.
Insgesamt eine tückische Wetterlage und nichts Neues: Bereits seit Mittwochnachmittag ist der Poensgenpark geschlossen, dies bleibt auch über das Wochenende so – mindestens. Eine Wiederöffnung erfolgt nach einer Kontrolle auf Sturmschäden, insbesondere an den Bäumen, teilte die Stadt mit.
Aufgrund der Sturmwarnung fand an der städtischen Musikschule am Freitagnachmittag ausschließlich Onlineunterricht statt, damit sich die Schüler nicht auf den Weg zum Musikunterricht machen mussten. Auch die Sportfreianlagen blieben geschlossen, die Vereine waren entsprechend informiert worden.
Am Samstag sollen die
Märkte normal stattfinden
Da laut Prognose des Deutschen Wetterdienstes im Laufe der ersten Nachthälfte nachlassender Wind erwartet wurde, sollen an diesem Samstag in Ratingen Mitte (Marktplatz) und in Lintorf wie gewohnt die Wochenmärkte stattfinden.
Die Markthändler wurden vom Ordnungsamt informiert und darum gebeten, ihre Waren und Stände dennoch vorsichtshalber zu sichern. Sollte es wider Erwarten doch zu stürmisch sein, wird eine Absage der Märkte kurzfristig erfolgen.
Der Kreis Mettmann richtete einen Führungsstab ein, der die Koordination übernahm, da mit einem erhöhten Einsatzaufkommen gerechnet wurde. Die Leitstelle hatte vorsorglich ihre personellen Kapazitäten erweitert, um möglichst viele Notrufe gleichzeitig bearbeiten zu können. Und die Feuerwehren, Hilfsorganisationen und das THW im Kreis Mettmann hatten sich auf die Gefahrenlage intensiv vorbereitet.
Mirko Braunheim, Leiter der Stabsstelle Bevölkerungsschutz des Kreises, appellierte an die Bürger, dass man sich nicht selbst in Gefahr bringen und sich regelmäßig über die aktuelle Wetterlage informieren sollte. Und dies gilt auch für das Wochenende.
Die Feuerwehr sprach am Abend von einem intensiven Einsatzgeschehen in der Stadt, insgesamt sei im Kreis Mettmann viel los. Die Bahn stellte am späten Nachmittag aufgrund der Unwetterlage den kompletten Regionalverkehr ein.