An Ratinger Schulen Jugendrat will Räder schützen
Ratingen · Die Impulskraft ist groß: Das Gremium ist beliebter denn je und stößt immer wieder interessante Projekte an. Jetzt nahm der neue Jugendrat seine Arbeit auf. Die Stadt hat bereits Geld für neue Abstellanlagen für Räder bereitgestellt.
Längst hat sich dieses Gremium etabliert – mit wertvollen Denkanstößen, Initiativen und Anträgen. Anerkennung und Respekt – beides haben sich die neu gewählten Mitglieder des zwölften Jugendrates schon zu Beginn ihrer Amtszeit verdient. Das hob Patrick Anders, Erster Beigeordneter und vor rund 20 Jahren selbst Jugendratsmitglied, in seinem Grußwort auf der konstituierenden Sitzung in der Stadthalle hervor.
Der Weg bis dahin war für die frisch gewählten Mitglieder der städtischen Jugendvertretung weit und pandemiebedingt nicht einfach. Mit jugendlichem Elan und Begeisterung für die Sache haben sie nicht nur die Hürden gemeistert, sondern sie wollen in den kommenden zwei Jahren mit Feuereifer bei der Sache sein.
Ein wichtiges Beispiel für die Impulskraft des Jugendrates: Zug um Zug sollen an allen Ratinger Schulen nutzerfreundliche Bügel für Räder montiert werden, eine Überdachung und Beleuchtung wird im Einzelfall geprüft. Die Verwaltung folgt damit dem Wunsch von Schulen und einem entsprechenden Beschluss des alten Jugendrates. In den nächsten Jahren stehen für diesen Zweck 420.000 Euro zur Verfügung. Am Carl Friedrich von Weizsäcker-Gymnasium und am Schulzentrum West mit großen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen werden moderne, nutzerfreundliche Fahrradabstellanlagen ohnehin mitgeplant.
Für die jungen Leute im neuen Gremium stehen viele Erfahrungen an, Teamwork, Einblicke in demokratische Prozesse und eine Reihe von Erkenntnissen dazu, wie eine Stadt funktioniert. Sicher werden sich Enttäuschungen einstellen, wenn es mal nicht voran geht oder Vorhaben wegen kommunalpolitischer Sachzwänge Geduld abverlangen. Dass der Jugendrat im Sinne der gleichaltrigen Generation einiges bewegen kann, hat sich längst herumgesprochen. Entsprechend groß war vorab schon bei den Neuwahlen das Interesse von jungen Menschen, im Jugendrat mitzuwirken: An jeder weiterführenden Schul.
in Ratingen wurde gewählt, die Zahl der Kandidaten schwankte dabei zwischen sechs und 16 – eine solch große Resonanz gab es noch nie. Aus dem großen Kandidatenpool wurden 30 Jugendratsmitglieder und noch mal so viele Vertreter gewählt.
Erfreulich war, dass die gewählten Mitglieder vollständig bei der konstituierenden Sitzung anwesend waren, dazu 23 der Stellvertreter. „Das hat es noch nicht gegeben. Und das, obwohl das Seminarwochenende zum Kennenlernen bislang nicht stattfinden konnte“, betont der Geschäftsführer des Jugendrates, Michael Hansmeier, begeistert.
Gewählt wurden als Sprecherteam Claus Köster und Magdalena Lepper. Ihre Stellvertreter sind Finja Reuter und Maurice Schams. Als Pressesprecher wurden Josephine Hänsel und Konstantin Westhoff und als Schriftführern Vivien Aust und Alexander Hönes gewählt. Köster zog in der Sitzung eine Bilanz der vergangenen zwei Jahre, die fast durchweg von Corona geprägt waren und die Arbeit ungemein erschwerten.
Dennoch konnte man viel bewegen und anstoßen: Die Wiederbesetzung einer Streetworkerstelle, die nach dem Stellenplan wegfallen sollte, ein Konzept mit Beschluss zur Verbesserung des Nachtbusnetzes, Anträge und Ideen für eine bessere digitale Infrastruktur an den Schulen, die Planung und Eröffnung des ersten beleuchteten Jugendspielplatzes sowie die Realisierung des Dirt-Bike-Parks in Hösel und eben die Radabstellanlagen.
Köster machte deutlich, auf welchen Feldern der Jugendrat in den kommenden Monaten besonders aktiv sein will: Verbesserung der Radwege, jugendfreundliche Konzepte für die Innenstadt, moderne Freizeitangebote, bessere Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten, Sanierung alter Schultoiletten und eine für junge Menschen ansprechend gestaltete Übersicht zu den Jugendberatungsstellen in Ratingen. Anders dankte dem bisherigen Jugendrat für seine engagierte Arbeit und die erzielten Erfolge.
„Sich im Jugendrat zu engagieren, hat einen unschätzbaren Wert, auch für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit.“