Ratingen Weitere Räder-Bügel für Schulen

Ratingen · Zug um Zug sollen an allen Ratinger Schulen nutzerfreundliche Bügel montiert werden, eine Überdachung und eine Beleuchtung werden im Einzelfall geprüft. Der Jugendrat hatte dies vorgeschlagen und die Idee vorangetrieben.

Auch am Innenstadt-Gymnasium nutzen viele Schüler das Rad, um zur Schule zu kommen.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Der Rat muss vor allem die Zukunft im Blick haben. Und so gab es einige Beschlüsse und Verabredungen, die für den Kinder- und Jugendbereich wichtig sind. Wir fassen in der Übersicht wichtige Fakten zusammen:

Abstellanlagen

Der Rat hat das Konzept zur Erneuerung und zum Ausbau von Fahrradabstellanlagen an Schulen zur Kenntnis genommen. Zug um Zug sollen an allen Ratinger Schulen nutzerfreundliche Bügel montiert werden, eine Überdachung und Beleuchtung wird im Einzelfall geprüft. Die Verwaltung folgt damit dem Wunsch von Schulen und einem entsprechenden Beschluss des Jugendrates. In den nächsten Jahren stehen für diesen Zweck 420 000 Euro zur Verfügung. Am Carl-Friedrich-von-Weizsäcker-Gymnasium und am Schulzentrum West, wo große Sanierungs- und Neubaumaßnahmen im Gang oder geplant sind, werden moderne, nutzerfreundliche Fahrradabstellanlagen ohnehin mitgeplant.

Kita Brandsheide

Der Bau der Kita an der Brandsheide in Lintorf wird teurer als geplant. Wegen gestiegener Bau- und Rohstoffpreise erhöhen sich die Kosten um rund 420 000 Euro auf rund 3,9 Millionen Euro. Die Mittel sind im Haushaltsplanentwurf 2022/2023 bereits berücksichtigt. Die Stadt treibt ihre Pläne mit Blick auf den Neubau von Kitas voran. Der kaum noch genutzte alte Sportplatz mit Tennenbelag an der Ecke Brandsheide/Breitscheider Weg wurde überplant. Für das angrenzende Schulzentrum sollen zeitgemäße Sportanlagen gebaut werden. Auf einem Teil der Fläche entsteht ein neuer, großer Kindergarten, der TuS 08 Lintorf kann seine Vereinsanlage mit dem Sportzentrum TuSfit erweitern. Die Planung zum Ausbau der Kita-Infrastruktur ist bereits vor längerer Zeit weiter geschärft worden. Vor allem der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz auch für unter Dreijährige hat dafür gesorgt, dass die Stadt eine ganze Reihe zusätzlicher Kitas errichten muss. Daher nutzt die Stadt seit einigen Jahren jede sich bietende Möglichkeit, um zusätzliche Kita-Plätze zu schaffen. Neue Einrichtungen sind entstanden, bestehende wurden erweitert. Eine Reihe von Projekten ist in Bau oder in Planung. Dabei wird die Planung zur Deckung des Bedarfs permanent überprüft.

Nun zeigte sich zweierlei: erstens eine weitere Erhöhung des Bedarfs, weil immer mehr Eltern von ihrem Rechtsanspruch auch Gebrauch machen möchten. Die Stadt hatte immer schon eine sehr hohe Versorgungsquote im U3-Bereich, nun wird die entsprechende Planungsgröße auf 80 Prozent erhöht.

Das bringt Verschiebungen bei der Gruppenzusammensetzung mit sich, etwa in Stadtteilen, in denen der Ü3-Bedarf mehr als gedeckt ist. Zweitens zeigt eine Analyse, dass in der Planung die geografischen Schwerpunkte hier und da verschoben werden müssen. So rückt ein zusätzlicher Kindergarten in Breitscheid in der Priorität nach unten. Die bereits fest geplante Kita im Lintorfer Norden an der Brandsheide reicht für beide benachbarten Stadtteile. Angespannter ist die Situation in Hösel, wo eine neue viergruppige Einrichtung gebaut werden soll, und zwar unabhängig von der Erweiterung der Kita in Eggerscheidt und einer neuen Waldgruppe. Auch in West muss weiter ausgebaut werden. Bürgermeister Klaus Pesch hatte betont, dass man mit Blick auf den Kita-Ausbau am Ball bleiben müsse.

Energiesparmodelle

Die Stadt führt Energiesparmodelle in Schulen und Kitas ein. Ziel ist es, die Kinder und Jugendlichen mit Möglichkeiten vertraut zu machen, durch ihr Nutzungsverhalten einen Beitrag zum Klima- und Umweltschutz zu leisten. Das direkte Einsparpotenzial allein durch Verhaltensänderung wird auf sechs bis acht Prozent eingeschätzt. Bei erfolgreicher Umsetzung sollen die Kitas und Schulen Geldprämien zur freien Verfügung erhalten. Die Energiesparmodelle sind Bestandteil des städtischen Klimaschutzkonzeptes.

Zunächst ist eine Einführungsphase von drei Jahren vorgesehen, die mit Projektmitteln in Höhe von bis zu 75 Prozent gefördert werden kann. Dabei will sich die Stadt die Unterstützung eines externen Büros sichern. Bei vollständiger Umsetzung in allen 23 städtischen Schulen und 16 Kitas errechnet die Stadt ein jährliches Einsparpotenzial von 125 000 bis 165 000 Euro im Jahr, wodurch die eingesetzten Mittel für die Prämien mehr als ausgeglichen werden. Neben dem positiven Effekt für den Klimaschutz ergibt sich also auch ein unmittelbarer Kostenvorteil. Mittelbare und langfristige Vorteile können sich dadurch ergeben, dass sich bei den Kindern und Jugendlichen ein allgemeines Bewusstsein für klimaschonendes Handeln entwickelt, was an anderer Stelle zu weiteren Energieeinsparungen führen kann. Darüber hinaus kann die Stadt damit rechnen, dass in den Schulen und Kitas selbst energetische Verbesserungspotenziale entdeckt und genutzt werden.