Ratingen Gesperrte Brücken sorgen für großen Unmut
Ratingen · (abin) „Als Anwohner steht man fassungslos davor“, ärgert sich der Ratinger Frank Leukers und meint die seit Mitte November gesperrte Brücke am Haselnussweg. Von Fußgängern und Radfahrern werde die Brücke Richtung Schulzentrum und Kindergarten stark genutzt und sei als direkte Verbindung sehr gefragt.
Der Ratinger beobachtet deshalb täglich, dass die Sperrung von vielen Bürgern ignoriert wird. Die provisorische Fixierung der Sperrungen werde fast täglich durchtrennt. „Ich kann den Unmut der Bürger und besonders der Schüler verstehen, da es sich bei dieser Brücke wirklich um eine stark frequentierte Brücke handelt“, sagt Leukers.
Was ihn besonders wurmt: „Bereits vor rund fünf Jahren wurde die Brücke notdürftig repariert.“ Offenbar mit wenig Erfolg, denn jetzt ist sie komplett gesperrt. „Da fragt man sich: Wo bitte ist das ganze Geld der so reichen Stadt Ratingen hin?“ Ein Armutszeugnis findet der Ratinger mit Blick auf ähnliche Zustände am Grünen See. Auch hier sind gleich mehrere Brücken gesperrt. Für den Bürger tut sich sichtbar nichts. „Wenn die Stadt nicht in der Lage ist, diese so wichtigen Signale zu erkennen und umzusetzen, wundern sich die Bürger auch nicht über die Vermüllung.“ Es sei beschämend, dass die Stadt auch bei solch kleinen Baustellen nicht reagiere. Bei einer reinen Holzkonstruktion seien regelmäßige Wartungsarbeiten vorprogrammiert.
„Bei einer Bauwerksprüfung wurden Fäulnisschäden im Bereich der Bohlen und der Längsträger festgestellt, die eine ausreichende Tragfähigkeit der Konstruktion nicht mehr gewährleisten“, teilte die Stadt Ratingen Mitte November mit. Das Tiefbauamt werde umgehend mit den Planungsleistungen für den notwendigen Neubau beginnen.
In der Zwischenzeit gibt es aus dem Rathaus noch keine Neuigkeiten. Die Neuplanung sei aufwändig und werde geraume Zeit in Anspruch nehmen, so die Stadt. Darüber hinaus stünde die Maßnahme nicht ganz oben auf der Prioritätenliste.
Auch ein Anwohner aus Ratingen-West hat nur noch Kopfschütteln übrig. In dem Stadtteil sind inzwischen fünf Holzbrücken gesperrt oder nur eingeschränkt passierbar. Zusätzlich zum Haselnussweg sind die Brücken am Ebereschenweg, Holunderweg, Theo-Leuchten-Weg und zum Eisenzeitlichen Gehöft von der Straße Gut Niederbeck nicht passierbar. „Das hat für die Bürger erhebliche Umwege zur Folge“, so der Ratinger. „Das beschämende daran ist, dass dieser Zustand seit Jahren – nicht seit Monaten – besteht.“