Brand in Ratingen West Feuer in West: Polizei vermutet Fahrlässigkeit

Ratingen West · Nach dem Brand in einem Hochhaus an der Berliner Straße 48 in Ratingen West schließen die Experten einen technischen Defekt aus. Der 74-jährige Wohnungsinhaber schwebe weiterhin in Lebensgefahr, teilte die Polizei mit.

Für die Feuerwehr war es ein schwieriger Einsatz auf der Berliner Straße in Ratingen West.

Foto: Achim Blazy (abz)

Eine Woche nach dem Feuer in einem Hochhaus auf der Berliner Straße hat sich jetzt die Polizei zur möglichen Ursache geäußert. Intensive Ermittlungen der Brandermittler des Fachkommissariates der Kreispolizeibehörde Mettmann haben in Zusammenarbeit mit einem externen Brandsachverständigen zur Klärung der Brandursache geführt. Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen kann ein technischer Defekt ausgeschlossen werden. Vielmehr vermuten die Ermittler derzeit, dass das Brandgeschehen fahrlässig verursacht wurde.

Wie bereits berichtet, war bei dem Brandausbruch der 74-jährige Wohnungsinhaber durch die Einsatzkräfte der Feuerwehr schwerstverletzt aus seiner Wohnung gerettet worden. Weitere sieben Anwohner waren mit leichten Verletzungen zur ambulanten Behandlung in ein Krankenhaus gebracht worden.

Weitere Wohnungen wurden
in Mitleidenschaft gezogen

Trotz des starken Kräfteaufgebotes der Feuerwehr und zusätzlich hinzugezogener Einsatzkräfte aus umliegenden Städten konnte nicht verhindert werden, dass sowohl die Brandwohnung als auch weitere Wohnungen in der zehnten und elften Etage durch das Eindringen von Rauchgas schwer beschädigt wurden. Die Polizei schätzt den entstandenen Gesamtsachschaden derzeit auf rund 100 000 Euro. Natürlich hoffen die Ermittler, dass sich der 74-Jährige irgendwann zur möglichen Brandursache äußern kann.

Es war ein massiver Großeinsatz am Donnerstag, 3. Februar: Auf der Anfahrt stellten die ersten Kräfte bereits eine starke Rauchentwicklung im zehnten Obergeschoss des Hauses Nummer 48 fest. Eine Wohnung brannte in vollem Ausmaß. Mehrere Personen standen bereits an den Balkonen. Umgehend wurde die Alarmstufe erhöht. Mit der sogenannten Stoßtrupptaktik leitete man den Erstangriff zur Rettung des 74-Jährigen ein. Es wurden weitere Trupps unter Atemschutz eingesetzt, um Bewohner aus den angrenzenden Etagen zu führen.

Parallel wurde der Wohnungsbrand unter Kontrolle gebracht. Insgesamt wurden 16 Personen mit Fluchthauben über das Treppenhaus gerettet und vom Rettungsdienst gesichtet. Zur Betreuung Leichtverletzter wurde ein Bus der Rheinbahn zur Verfügung gestellt.

Im Einsatz waren unter anderem die Berufsfeuerwehr, die Löschzügen Lintorf, Mitte, Breitscheid, Tiefenbroich, Hösel, Eggerscheidt, der Rettungsdienst der Städte Ratingen und Heiligenhaus, der Leitende Notarzt des Kreises Mettmann, die Polizei, Notfallseelsorger des Kreises Mettmann, Fachberater für den Rettungsdienst und der Rettungshubschrauber Christoph 3.