Ratinger Spitzensport Millioneninvestition: Ratinger Stadion bekommt neue Tartanbahn

Ratingen · Man will den Top-Standort für die Leichtathletik weiter aufwerten. Es wird eine neue Tartanbahn verlegt. Die Gesamtkosten betragen 1,27 Millionen Euro brutto. Nach dem Mehrkampf-Meeting sollen die Arbeiten beginnen.

Das Mehrkampf-Meeting gehört mittlerweile zu den drei wichtigsten Veranstaltungen dieser Art weltweit. Nun wird die Tartanbahn erneuert.

Foto: Achim Blazy (abz)

Am Dienstag, 22. Februar, geht es im Rat ab 16 Uhr in der Ahi-Halle an der Kaiserswerther Straße durchaus sportlich zu. Grund: Das Ratinger Stadion rückt in den Blickpunkt. Man will mit Blick auf das international höchst anerkannte Mehrkampf-Meeting und den ambitionierten Breitensport kräftig in die Zukunft investieren. Politik und Verwaltung sind sich da einig.

Anlässlich der Etatberatungen zum Doppelhaushalt 2022/2023 wurde die Sanierung der Laufbahn mit einem Baukostenbudget in Höhe von 970 000 Euro bereits beschlossen. Aufgrund anstehender Großereignisse (Welt- und Europameisterschaft) findet das Mehrkampf-Meeting 2022 nicht wie in den Vorjahren am letzten Juni-Wochenende, sondern bereits am Wochenende des 7. und 8. Mai statt. Ausgehend von einer Bauzeit von rund vier Monaten, soll dieser Zeitkorridor für die Umsetzung der Sanierungsarbeiten im Stadion genutzt werden, teilt die Stadt mit.

Anlegen der Oberflächen setzt trockenes Wetter voraus

Die Verarbeitung und das Anlegen der Kunststoffoberflächen setzt vor allem mildes und trockenes Wetter voraus. Um einen Abschluss der Sanierungsarbeiten bis Ende September sicherzustellen, muss der Beginn der Arbeiten also sehr zeitnah nach dem Meeting erfolgen. Das Projekt steht insgesamt unter erheblichem Zeitdruck.

Die Kostenschätzung für die Sanierung der gesamten Kunststoffoberflächen im Stadion wurde noch einmal überarbeitet. Nach intensiver Abstimmung mit dem Deutschen Leichtathletikverband (DLV) als Ausrichter des Mehrkampf-Meetings sieht es nun nach diesem Plan aus: Für die 400-Meter-Laufbahn ist der Einbau eines dreischichtigen Belags Typ E laut Verwaltung besonders effektiv, da dieser Untergrund „gleichbleibende Eigenschaften behält und die Nutzer somit physiologisch eine andauernde gleichmäßige Belastung erfahren“.

Und laut der Stadt Ratingen werden mehr als 300 Sportler, die im Stadion regelmäßig trainieren, von den Eigenschaften dieses hochmodernen Belages profitieren und somit ihre Leistungen möglicherweise sogar noch weiter verbessern können.

Höhere Belastungen für Gelenk- und Bandapparate seien, insbesondere auch hinsichtlich der Nutzung im Bereich des Breitensports, auszuschließen, urteilt die Verwaltung in einer Vorlage.

Der Ratinger Standort würde weiter an Attraktivität gewinnen

Der Standort Ratingen würde für den Leistungssport weiter an Attraktivität gewinnen und sich im Vergleich mit anderen nationalen und internationalen Wettkampfstätten noch stärker hervorheben. Das Top-Event der Stadt ist unlängst in die höchstmögliche Kategorie im World-Ranking-Verfahren eingestuft worden und hat somit das Gold-Label erhalten.

Nur die Meetings in Götzis (Österreich) und Talence (Frankreich) sind ebenfalls in der Kategorie „GL“ zu finden, alle weiteren Veranstaltungen der „World Athletics Combined Events Tour“ stehen mindestens eine Stufe tiefer in Kategorie „A“. Damit ist das Ratinger Meeting offiziell eines der drei wichtigsten weltweit.

Fakt ist: Durch diese neue planerische Herangehensweise und die Entwicklung der Weltmarktpreise bei den Rohstoffen für die Kunststoffprodukte ergeben sich laut Verwaltung deutliche Mehrkosten. Das aktuelle Gesamtbudget beträgt 1,27 Millionen Euro brutto.

Und die neue markante Farbe Blau sei ein Alleinstellungsmerkmal dieses Stadions. Zusätzlich werde ein farblicher Bezug zu Partnern der Stadt Ratingen (Stadtwerke und Kommitt) hergestellt sowie zumindest teilweise zum nutzenden Fußballverein Ratingen 04/19, der die weitere Aufwertung des Stadions begrüßt.

Mitte März soll es dort wieder um Oberliga-Punkte gegeben. Ein Dauerthema ist die Beschaffenheit des Rasens, der vor einiger Zeit erneuert wurde. Die Stadt bemühe sich sehr, für einen gut bespielbaren Untergrund zu sorgen, urteilte 04/19-Präsident Jens Stieghorst.

Das Ratinger Stadion ist für den Klub eine sehr wichtige Spielstätte – auch mit Blick auf die Zuschauerresonanz.

In der kommenden Saison könnte zum Beispiel der KFC Uerdingen, der noch in der Regionalliga spielt, dort antreten – ein Verein, der viele Fans mitbringt.

Dafür sei die Anlage am Götschenbeck gar nicht ausgelegt, so Stieghorst.