Zweite Ratinger Kunsttage Erwartungen der Veranstalter übertroffen

Ratingen · An 19 Stellen im gesamten Stadtgebiet zeigten Künstler ihre Werke und waren vor Ort, um mit den Interessierten ins Gespräch zu kommen.

Im Forum.Lotsenpunkt gibt es Fotografien von Herbert Kröll und Bilder von Viola vom Bey zu sehen, auch über die Kunsttage hinaus.

Foto: Achim Blazy (abz)

Zur Eröffnungsveranstaltung der Ratinger Kunsttage 2024 am Freitag im Medienzentrum war bereits Halbzeit und so konnte Patrick Anders, erster Beigeordneter der Stadt Ratingen, bei der Eröffnung schon ein erstes Resümee ziehen. Die zweite Auflage der Kunsttage und die Resonanz auf diese Veranstaltung haben die Erwartungen der Veranstalter, den Kunstverein Ratingen e.V. und das Kulturamt der Stadt, weit übertroffen.

„An 19 Stellen im gesamten Stadtgebiet zeigen Künstler ihre Werke und sind live vor Ort, um mit den Interessierten ins Gespräch zu kommen“ , so Elfi Lütcke, Vorsitzende des Vereins. „Bereits Planung und Vorbereitung hat uns allen viel Freude gemacht, jetzt zu sehen, wie begeistert so viele Kunstinteressierte die einzelnen Stationen besuchen und auch der Saal im Medienzentrum während der Eröffnungsveranstaltung komplett gefüllt war, zeigt uns, dass wir mit diesem Ausstellungsformat auf einem richtigen Weg sind“.

Nicht nur in Stadtmitte, sondern auch in Lintorf, Homberg und Hösel waren Künstler mit ihren Exponaten vor Ort. Im Calvin Haus in Homberg, der Stadtteilbibliothek, hatten gleich vier Künstler die Räumlichkeiten mit ihrer Kunst gefüllt. Auch großformatige Skulpturen und Bilder, Kunstwerke aus Glas und Stahl, erstarrt und auch in Bewegung schmeichelten dort den Augen und beflügelten die Fantasie der Besucher in einer gelungenen Symbiose aus Farben und Formen.

Petra Baierl, die vor 14 Jahren begann aus Glas Kunst zu formen und einzelne Fundstücke aus Holz, Eisen und Stahl zu solitären Objekten zu arrangieren, geht nun auch durch die Kombination der einzelnen Stücke miteinander dazu über, ganze Geschichten in die Modifikation der Stellungen ihrer Kunst zueinander zu erzeugen. „Kunst erzählt immer Geschichten. Welche Geschichte jedem einzelnen erzählt wird, liegt in der Fantasie der Betrachtung“. Ein besonders beeindruckendes Werk stellt eine in sich bewegende Skulptur dar, deren Aussehen sich durch die Anordnung der rotierenden Einzelteile nie wiederholt, sondern immer eine neue Kombination im Aussehen erzeugt. „Ein derartiges Werk konnte ich natürlich nur mit fachkundiger technischer Unterstützung durch meinen Mann umsetzen“, sagt Petra Baierl. Ihr Mann Thomas Baierl, früher als Akustiker tätig, hebt besonders hervor, dass die Bewegung des Werks fast unhörbar erfolgt. „So lenkt auch das Laufgeräusch nicht von der Schönheit der Bewegung ab“.

Patrick Hoffmann, Künstler aus Ratingen der vis a vis seine aus Stein, Gold und bunten Schmetterlingen erschaffenen Skulpturen präsentiert, ist auch von der Breite der Palette ausgestellter Kunst im Homberger Zweig der Ratinger Kunsttage begeistert. „Ratingen hat ein unglaubliches Potenzial an kreativen Künstlern, das durch die Stadt und den Verein hervorragend gefördert wird. Ich habe als Künstler von den Organisatoren und der Stadt so viel Unterstützung und Zuspruch erhalten, dass ich jetzt im Januar 2025 auch eine, insbesondere für jüngere Künstler, gemeinsame Ausstellung in Ratingen plane. Dirk Bongards, Chef der Ratingen Marketing, hat sich zu dieser Idee begeistert geäußert und mich gebeten, ihm ein Konzept vorzulegen. Das Konzept „25-1-25“ liegt ihm nun vor, und wenn alles klappt, gibt es am 25. Januar in der Ratinger Genussfabrik nicht nur etwas für Magen und Auge, sondern auch etwas für die Sinne“.

Im Jugendzentrum LUX zeigten außer Heiner van Schwamen sechs junge Talente, was sie unter zeitgemäßer Kunst verstehen und wie sie ihre Vorstellungen umsetzen. Amelie Denztzer zeigt in einer der Sitznischen des LUX ihre Werke im naturalistischen Comic-Style, „Meine Zeichnungen auszustellen gibt mir eine gute Möglichkeit, unterschiedliche Reaktionen darauf zu beobachten. Etwas was ich hier allerdings gelernt habe, ist, dass je größer die Gruppe der Betrachtenden ist, es Sinn macht, auch das Format der Bilder zu vergrößern. A3 oder A4 ist einfach zu klein für die Fülle der Details meiner Zeichnungen“.