Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht Kopernikus-Schüler engagieren sich für Erinnerungskultur

Ratingen · Nach der Reinigung der Stolpersteine in Stadt besuchte der gesamte Geschichtskurs die Gedenkstunde der Stadt Ratingen. Was den jungen Menschen wichtig ist.

Kopernikus-Schüler reinigten die Stolpersteine wie hier vor den Suitbertusstuben.

Foto: Kopernikus

(Red) Gleich mit zwei Aktionen haben Schüler des Zusatzkurses Geschichte des Kopernikus-Gymnasiums Ratinger und Lintorfer Stolpersteine geputzt, die an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern. Im Anschluss an diese besondere Gedenkaktion besuchte der gesamte Kurs die Gedenkstunde der Stadt Ratingen, die zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht abgehalten wurde. In dieser Nacht waren deutschlandweit Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte zerstört und geplündert worden und Juden gewaltsam attackiert worden.

Stolpersteine sind kleine, mit Messingplatten bedeckte Steine, die vor den letzten selbst gewählten Wohnorten von NS-Opfern verlegt werden. Sie dienen als Mahnmal und erinnern Passanten an die Schicksale der Menschen, die während des Dritten Reiches verfolgt und ermordet wurden. Die Oberstufenschüler haben sich an die Arbeit gemacht, um die Steine von Schmutz und Verwitterung zu befreien, und damit ein Zeichen für die Bedeutung der Erinnerungskultur gesetzt.

„Es ist wichtig, dass wir die Geschichte nicht vergessen und die Erinnerung an die Opfer lebendig halten“, erklärt Menahl Ahmad, eine Teilnehmerin der Aktion. „Durch das Putzen der Stolpersteine haben wir nicht nur die Steine selbst, sondern auch die Geschichten der Menschen dahinter wieder ins Bewusstsein gerufen“, ergänzen Hannah Pronk und Aliza Ali.

Die Aktualität der Gedenkarbeit ist heute mehr denn je von Bedeutung. In Zeiten, in denen antisemitische Äußerungen und Diskriminierung wieder vermehrt in der Gesellschaft auftreten, ist es unerlässlich, die Lehren aus der Vergangenheit zu ziehen. „Unsere Aktionen sind nicht nur eine Hommage an die Vergangenheit, sondern auch ein Appell an die Gegenwart“, betont Christoph Jensen, der den Geschichtskurs leitet. „Wir wollen aktiv gegen das Vergessen ankämpfen und uns für eine weltoffene und tolerante Gesellschaft einsetzen.“

Die Schüler laden alle Interessierten ein, in Zukunft bewusst auf Stolpersteine zu achten. „Es ist unsere Verantwortung, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und für eine bessere Zukunft zu kämpfen“, so Emma Pietsch und Philina Bluhm abschließend.

(RP)