Gut Aue steht in den Startlöchern

Peter Huber und seine Familie sind gewappnet für den Frühling.

Foto: Dietrich Janicki

Ratingen. „In der Landwirtschaft sind wir einfach vom Wetter abhängig. Da muss man akzeptieren, was kommt“, sagte Peter Huber. Gemeinsam mit seinem Bruder Jörg und dem Rest der Familie führt er das Gut Aue. Dort ist immer etwas zu tun, doch gerade im Frühjahr wird es oft stressig. Die Landwirte müssen den richtigen Zeitpunkt abwarten, um mit der Bestellung der Böden zu beginnen.

Peter Huber: „Der Boden ist im Moment noch sehr nass und kalt. Die ersten Sonnenstrahlen verführen natürlich, doch der Boden hat sich noch nicht ausreichend aufgewärmt.“ Gerade Kartoffeln, Zuckerrüben und Mais mögen wärmere Temperaturen, daher ist das Risiko jetzt noch zu hoch. Nur das Getreide ist schon gedüngt und fängt langsam an zu wachsen. Die Familie nutzt die Zeit, um sich auf den Frühling vorzubereiten. „Wir sortieren die Pflanzware und überprüfen alle Maschinen. Sobald das Wetter mitspielt, sind wir bereit.

Bei den Vorbereitungen packen natürlich alle mit an“, sagte die Familie Huber. Wahrscheinlich wird es dann Mitte April richtig losgehen. Die vielen Obstsorten spielen auf dem Gut Aue eine große Rolle. Neben verschiedenen Apfelsorten baut Peter Huber auch Süßkirschen, Birnen und Pflaumen an. Die Obstzeit startet erst im Sommer, doch Äpfel werden im Hofladen das ganze Jahr über verkauft. „Im Winter kommen die Äpfel aus dem Kühllager. Es gibt unterschiedliche Methoden zur Kühlung“, so Huber. Die Äpfel zwischen null und einem Grad gelagert werden.

So verlangsamt sich der Reifeprozess und die Äpfel sind länger haltbar. Die andere Möglichkeit ist die Regulierung über den CO2-Gehalt in der Luft im Kühllager. Die Stoffwechselprozesse der Äpfel laufen auch nach dem Ernten weiter, sind aber von Sauerstoff abhängig. Durch einen erhöhten CO2-Gehalt reifen die Äpfel langsamer. „Auch hier kommt es ganz stark auf den Zeitpunkt an, an dem die Äpfel eingelagert werden“, sagte Peter Huber. Die Apfelbäume werden im Moment beschnitten und gegen Schädlinge gerüstet. Der Apfelblütenstecher ist dabei der größte Feind der Bäume. Der Käfer sticht die aufgesprungenen Knospen auf und legt seine Eier hinein. Die Larven fressen die Blüten und zerstören so die Apfelernte.

„Wir versuchen so wenig Insektizide wie möglich zu benutzen. Doch bei diesem Käfer ist es nicht anders machbar, er kann einen Totalausfall der Ernte bewirken“, erklärte Huber. Die erste Apfelernte gibt es auf dem Gut Aue dann im Juli mit der Sorte Delba Estival. Diese Äpfel haben einen süß-säuerlichen Geschmack.

Alle anderen Sorten können im September geerntet werden. Die Birnen werden zum großen Teil zeitgleich mit den Äpfeln reif, Süßkirschen gibt es von Juni bis Juli. Die Pflaumenernte läuft von Juli bis Oktober. Die Obstplantage betreibt die Familie Huber nach dem Prinzip des integrierten Landbaus.