Hösel macht den Bahnhof schön
Der Umbau des Vorplatzes soll bald beginnen. Die Arbeiten werden nun ausgeschrieben.
Ratingen. Der Bahnhof Hösel und sein Umfeld sind seit Jahr und Tag ein Stein des Anstoßes: Die Komplettsanierung der maroden Station lässt immer noch auf sich warten, das Restaurant steht mal wieder seit längerer Zeit leer, und drumherum macht alles einen eher ungepflegten Eindruck. Aber es tut sich was: Die Stadt hat eine Putzaktion angekündigt. Und der Umbau des Vorplatzes, der auch die Gastronomie wiederbeleben soll, wird Anfang kommenden Jahres losgehen.
Der Bahnhof Hösel ist das ultimative Kontrastprogramm zum Stadtteil. Besonders nach Wochenenden ist der Gang durch die Unterführung eine arge Belastungsprobe der Geruchsnerven.
Mittlerweile ist mal wieder ein Stützbalken der Überdachung morsch. Ein Stahlgerüst sichert das Dach, der Bereich ist mit Flatterbändern seit etlichen Tagen abgesperrt. Am Bahnhofsgebäude selbst gammelt ein öffentliches Telefon vor sich hin. Die Info-Tafel mit Stadtplan ist vollgeschmiert.
Politiker, die ÖPNV nutzen, sind selten: Zu ihnen gehört der CDU-Landtagsabgeordnete Wilhelm Droste aus Hösel. Seine Beschwerdebriefe an die Bahn füllen dort sicherlich den einen oder anderen Ordner. Jüngst machte er Bürgermeister Klaus Pesch sowie den Konzernbevollmächtigten der Deutschen Bahn AG für NRW, Werner Lübberink, auf den „desolaten Zustand“ des Bahnhofs aufmerksam. Dazu Pesch: Eine Ortsbesichtigung habe ergeben, dass der Bahnhofsvorplatz in Hösel „tatsächlich ungewöhnlich verdreckt“ sei. Die Ursache dafür sei insbesondere in der „Gemengelage der Eigentumsverhältnisse und Reinigungsverpflichtungen“ zu sehen. So sei für das Parkdeck, die Fahrradabstellanlage und Unterführung der S-Bahn die DB Station und Service AG zuständig. Restaurant und Biergarten seien in privater Hand. Für die Brachflächen östlich der Brücke trägt die Straßenmeisterei Velbert die Verantwortung für die Instandhaltung. Die Pflege des Baumbestandes, die Reinigung der Zufahrtsstraße, einschließlich des Wendehammers und der Papierkörbe obliegt der Stadt Ratingen.
Pesch: „Nunmehr wurden durch die Stadt die Eigentümer aufgefordert, ihren Reinigungspflichten umgehend nachzukommen. Die verletzten Bäume wurden gefällt und die Nachpflanzung erfolgt im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes. Für das Parkdeck und die Treppenanlagen wird — außerhalb des einwöchigen Turnus — eine kurzfristige Sonderreinigung durchgeführt.“
Im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes Ende 2016/Anfang 2017 werde die Stadt solarbetriebene Papierkörbe und weitere Aschenbecher aufstellen. Ein derartiger Papierkorb, der eine eigene Müllpresse besitzt, steht bereits am Bahnhof Ost. Die Arbeiten für die Umgestaltung des Vorplatzes würden nun ausgeschrieben, sagte Karl-Heinz Secker, zuständiger Sachbearbeiter im Tiefbauamt.
Die Fördermittel des VRR liefen Ende 2016 aus. Noch in diesem Jahr soll der Auftrag vergeben werden, dann kann der Umbau beginnen. Die Buswendeanlage wird unter die Brücke verlegt. Für die Lösung hatte sich besonders eine Initiative stark gemacht. Die Gebrüder Doppstadt, Besitzer des Restaurants, geben dazu Teile des Grundstückes ab. Dafür gibt es einen weiteren Außenbereich vor dem Gebäude.