King-Schule: Neubau gefordert
Container aufzustellen, löse den Raummangel nicht, sagt die Leiterin.
Ratingen West. Der dramatische Raummangel an der Martin-Luther-King-Gesamtschule (MLKG) kann wie berichtet vorerst nur mittels Container gelöst werden. Schulleiterin Irene Schulz spricht von mittlerweile zehn fehlenden Räumen — plus Lehrerzimmer-Erweiterung sowie Räume für Koordinatoren und den Verwaltungsbereich. Die Containerlösung sei aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Schulz: „Die geplante Errichtung von fünf Schulraumcontainern auf dem Lehrerparkplatz zum 30. August entspannt die Raumsituation an der MLKG nur wenig, da sich die Defizite mittlerweile überlagern und sich leider additiv verhalten. Ein größerer Schulneubau, vergrößerte Lehrerzimmer und weitere Arbeitsräumen für Koordinatoren sind dringend erforderlich.“
Alle Maßnahmen, die die Schule zur Entspannung der Situation ergriffen habe, „sei es in Bezug auf Räume oder in Bezug auf Schulplätze, haben wir aus vorhandenen Platzressourcen geschaffen. Weitere Maßnahmen der Schule zur Raumnutzung sind uns nicht mehr möglich.“ Schon der Entwurf des Schulentwicklungsplanes von 2015 habe ein Raumdefizit an der Schule festgestellt, auch gab es keine Reserven für die Inklusion, also für den gemeinsamen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Kindern. Man habe zwei Konferenzräume in Klassenräume zur inklusiven Beschulung umgewandelt. Mit dem Schuljahr 2017/18 würden die Ganztagsräume über der Mensa ebenfalls so ausgestattet, dass zusätzlich „in bestimmten Zeitfenstern“ eine Nutzung für die Inklusion möglich sei. Der Raummangel habe bereits im Februar dazu geführt, dass die MLKG trotz hoher Anmeldezahlen 29 Schüler für den kommenden fünften Jahrgang ablehnen musste. Und Ende Juni habe die Schule dann die Nachricht von der Bezirksregierung Düsseldorf erreicht, dass eine weitere Sechszügigkeit in Jahrgang sieben zum Schuljahr 2017/18 einzurichten sei. Die Neuaufnahme von 29 Schülern ist von der Koordinierungskonferenz beschlossen worden. Die Verwaltung war in einer Vorlage von 60 Schülern ausgegangen, die zum neuen Schuljahr zusätzlich von der King-Schule aufgenommen werden müssten.
Bei zurzeit 28 Kindern im gemeinsamen Unterricht, und ab dem neuen Schuljahr 39 Kindern könne man angesichts von insgesamt knapp 1100 Schülern mit Einschränkung nicht von „Schwerpunktschule für Inklusion“ sprechen: „Selbstverständlich ist es richtig, dass wir inklusiv arbeiten und uns die Räume dafür fehlen“, sagt Schulz. Auch zum Personalmangel nahm die Schulleiterin Stellung. Der Krankenstand an der Schule sei nicht hoch. Die Problematik sei andersartig gelagert. „Wir bekommen Vertretungsstellen aufgrund der Mangelsituation an Bewerbern nicht besetzt. Diese Situation ist landesweit vorzufinden.“