Nach der Saison ist vor der Saison
Die Eislaufzeit in der Halle am Sandbach ist am Samstag zu Ende gegangen. Für die nächsten Monate steht bereits das Programm.
Ratingen. Am Samstag endete in der Eissporthalle mit der großen Abtauparty die Saison 2015/16. Zu aktueller Musik konnten alle Eislaufbegeisterten noch einmal die Schlittschuhe schnüren. Zum Ende hin kamen dann die Schaumkanonen zum Einsatz und es wurde mit normalen Schuhen auf dem Eis im Schaum gefeiert. Betriebsleiter Gerhard Bayer ist zufrieden mit dem vergangenen Eislaufjahr: „Wir haben immer stetige Besucherzahlen und gerade am Wochenende bei den Laufzeiten für Familien und der Eis-Disco am Mittwoch ist sehr viel los.“ Unter der Woche trainieren außerdem die Ratinger Ice Aliens und Hobbymannschaften in der Eishalle. Während der Saison ist die Eishalle jeden Tag von 8 bis 22 Uhr geöffnet.
Doch wie funktioniert eigentlich das Abtauen der Eisfläche? „Die Kälteanlage läuft bis zur Abtauparty und wird dann abgeschaltet. Dann saugen wir das Kältemittel in Ammoniaktanks ab, das dauert etwa zwei Tage“, erklärte Bayer. Das Eis hält zwar auch ohne Kühlung noch einige Stunden, durch den Schaum und die vielen Menschen bei der Party entsteht dann viel Wärme, und das Eis beginnt oberflächlich zu tauen.
Komplett eisfrei ist die Halle aber erst nach vier bis fünf Tagen. Danach reinigen die Mitarbeiter gründlich den Betonboden und entfernen Reste. Gerhard Bayer: „Eine Woche nach dem Ende der Saison beginnt schon wieder das Training der Ice Aliens mit Inlinern.“ Den Sommer nutzt das Team der Halle für Reparaturen und Wartungen. Auch am Hallendach wird weiter gearbeitet. Das Problem mit den verfaulten Holzleimbindern ist aber schon gelöst. „Alle 24 Holzleimbinder wurden ausgetauscht und durch Eisenlager ersetzt. Jetzt kann in diesem Bereich gar nichts mehr faulen. Wir sind wirklich froh, dass alles geklappt hat und die Sanierung finanziert wurde“, sagte Bayer.
Gerhard Beyer, Betriebsleiter
In den Sommerferien ist die Eishalle dann komplett geschlossen. Die Leute verbringen ihre Zeit im Freien, außerdem ist es die einzige Zeit, in der das Team der Eishalle längeren Urlaub nehmen und Überstunden abbauen kann. Gerhard Bayer sagte: „In der letzten Ferienwoche starten wir schon mit der Eisaufbereitung, da im September das Training der Eishockey-Mannschaften beginnt. Deshalb sind die Sommerferien die einzige Pause, die wir hier machen können. Nach den Ferien freuen wir uns aber alle auf die neue Saison.“ Für die neue Eisfläche wird zunächst der Boden auf zehn Grad unter null abgekühlt.
Dann sprühen die Mitarbeiter mit Schläuchen nach und nach dünne Schichten Wasser auf, die auf dem kalten Boden anfrieren. Zwischen den einzelnen Schichten wird das Eis dann einmal weiß gekreidet und die Markierungen und Werbung mit einer speziellen Folie in das Eis eingearbeitet. „Wenn alles ohne Probleme läuft, brauchen wir für die Aufbereitung sieben bis neun Tage“, sagte Gerhard Bayer. Am 19. September öffnet die Eishalle dann wieder für den normalen Betrieb.
Für die Saison 2016/17 hat sich Gerhard Bayer schon etwas Neues überlegt. Er möchte an Silvester eine Laufzeit mit Musik für Familien, Jugendliche und allen Eislauf-Fans veranstalten. „Silvester fällt dieses Jahr auf einen Samstag. Die Leute können hier bis zum frühen Abend Eislaufen und danach dann ins neue Jahr feiern“, sagte der Betriebsleiter.
Madleen Rieks (10), Lena Juskowiak (9) und Charlize Fink (9) waren am vergangenen Donnerstag noch einmal in der Eishalle. Sie freuen sich schon auf die neue Saison: „Es macht immer total viel Spaß hier. Es wäre super, wenn die Eishalle auch im Sommer offen wäre.“