Politik will Kreisel am Bahnhof
Linienbusse haben in Hösel Probleme, zum Bahnhof zu gelangen. Kreisel Breitscheid rückt in weite Ferne.
Ratingen. Wer als Autofahrer oder Linienbusfahrer den Bahnhofsvorplatz verlässt, um auf die Bahnhofstraße abzubiegen, braucht Geduld. Und starke Nerven: Denn in beide Fahrtrichtungen wird gerne und oft zu schnell gefahren. Für Busfahrer besonders ärgerlich: Der Abzweig wurde etwas zu klein geplant, die sogenannten Schleppkurven reichen nicht, die Fahrer müssen die volle Gegenfahrbahn nutzen. Stefan Heins, CDU-Ratsherr fordert daher einen Kreisverkehr.
„Ich halte einen Kreisverkehr für sinnvoll und auch unabdingbar“, sagte Heins gestern. Auch mit Blick auf die geplante Wohnbebauung auf dem Goldkuhle-Gelände — mit oder ohne Supermarkt — sei ein Kreisel nötig, um die zusätzlichen Verkehr e aufzunehmen. Schon jetzt sei es sehr, schwer auf die Bahnhofstraße abzubiegen. Und auch gefährlich wegen der dort gefahrenen Geschwindigkeiten. Dort gilt eigentlich Tempo 50. Auf der schnurgeraden Bahnhofstraße mit Gefälle hat es bereits mehrere, teils schwere Unfälle gegeben.
Heins ist sicher: „Ein Kreisverkehr ist dort möglich.“ Ohnehin hatte die Verwaltung geplant, im Zuge des Umbaus des Vorplatzes auch die nervige Abbiegesituation nachzubessern. Eine Ampel komme nicht in Frage, ein Kreisverkehr erfordere zwar zunächst eine etwas höhere Investition als eine technische Lösung, doch seien die Folgekosten wesentlich geringer, sagte Heins.
An dieser Stelle müsse dringend nachgebessert werden. Allein, um auch die zu erwartenden Verkehre aus dem neuen Wohngebiet aufnehmen zu können. Einen Supermarkt hält Heins dort übrigens nach wie vor für möglich und auch sinnvoll.
Der würde auch dem Hösel-Center guttun, weil die Bürger dann ihren Wocheneinkauf vor Ort tätigen könnten und nicht nach Heiligenhaus fahren müssten. Heins: „Die Investoren der Einkaufszentren in Heiligenhaus haben sicherlich nicht die etwa 25.000 Einwohner dort im Blick, sondern vor allem auch die kaufkräftigen Kunden Bürger aus Hösel, Kettwig und Breitscheid.“ Nach den Ferien werde das Einzelhandelskonzept diskutiert, dann wisse man mehr. Er sei für eine neutrale Prüfung des Standortes, betonte Heins. Dafür gebe es unabhängige Institute. Derweil wackelt der geplante Kreisverkehr im Stadtteil Breitscheid vor dem Einkaufszentrum. „Der Eigentümer des Real-Grundstückes in Breitscheid den von den Breitscheider Bürgern dringend ersehnten Kreisverkehr abgelehnt“, stellt der SPD-Ratsherr Ewald Geldmacher fest. Das werfe das Vorhaben „auf Null“ zurück, da zur Realisierung des Kreisverkehrs auch Teile des Grundstückes des Verbrauchermarktes eingebunden werden sollten.
Die Absage betreffe sowohl die Bereitschaft, Grundstücksteile zur Verfügung zu stellen, als auch die finanzielle Beteiligung, Geldmacher ist sauer, dass die Verwaltung erst drei Wochen nach den Gesprächen informiert habe. Und „Es gibt Gerüchte, das die Eigentümer das Gelände und die Fläche weiter entwickeln wollten.“ Geldmacher hält nun keinerlei Entwicklungsschritte auf dem Gelände für vermittelbar.