Wichtiger Ratinger Stadtteil Wird der Lintorfer Bahnhof eine neue Kulturstätte?
Lintorf · Der Stadtteil steht vor einem großen Wandel. Die Grünen könnten sich eine Aufwertung des alten Bahnhofs als Kulturbahnhof vorstellen. Bürger in den westlichen Wohngebieten sollten gut angebunden werden.
Die neuen Infrastruktur-Pläne für Lintorf sorgen für viel Gesprächsstoff in der Politik – so auch bei den Grünen, die sich zum Beispiel einen Kulturbahnhof für den Stadtteil vorstellen können. Es geht insgesamt um viele Details und um den verkehrstechnischen Bedarf der Bürger, die vor allem in den westlichen Wohngebieten zuhause sind. Es tut sich eine Menge, Politik und Verwaltung müssen das Ganze sortieren, müssen entscheiden und Prioritäten setzen.
Wie im Bezirksausschuss Lintorf/Breitscheid vorgestellt, wurde die Planung für die Bahnunterführung am Ausgang des Konrad-Adenauer-Platzes/Kalkumer Straße an den S-Bahnhaltepunkt angepasst, der im Zuge der Reaktivierung der Ratinger Weststrecke unweit des alten Bahnhofs Lintorf entstehen soll. „Dies ist sinnvoll“, betonte Edeltraud Bell, Lintorfer Ratsfrau der Grünen, „und wir stimmen der neuen Planung gerne zu, damit die Verwaltung die erforderlichen Schritte für den Bau der Unterführung einleiten kann.“
Zusammenhang mit geplantem Bau der Umgehungsstraße
Die Maßnahme steht außerdem in engem Zusammenhang mit dem Bau der Umgehungsstraße als Verlängerung der Fritz-Bauer-Straße, die den Durchgangsverkehr aus der Ortsmitte nehmen und die Anwohner der Tiefenbroicher Straße östlich der Bahn und am Markt deutlich vom Verkehrslärm entlasten soll. „Die Anbindung an den Busverkehr nach Ratingen muss allerdings erhalten bleiben, da dieser zukünftig über die Umgehungsstraße direkt zur S-Bahnhaltestelle geführt werden soll,“ betonte Isabella Kappner, grüne Ratsfrau aus Lintorf. „Da müssen Lösungen gefunden werden, damit sich die Anbindung der betroffenen Wohngebiete an den ÖPNV nicht verschlechtert.“
Im Blick behalten sollte man ebenfalls die Anbindung der Bewohner der westlichen Gebiete von Lintorf, der Ratinger Siedlung, der Siedlungen am Thunesweg, Am Eichförstchen und Am Sägewerk, die zu Fuß oder mit dem Rad in die Ortsmitte unterwegs sind.
Die Umgehungsstraße verstärke die Trennwirkung der Bahnstrecke, die um ein weiteres Gleis und Lärmschutzwände verbreitert wird, sodass sich der Weg ins Dorf deutlich verlängert und außerdem Niveauunterschiede zu bewältigen sein werden, so die Argumentation.
Fehler bei der Planung dürfen nicht wiederholt werden
„Die Fehler bei der Planung der Brücke Tiefenbroicher Straße dürfen nicht wiederholt werden,“ meinte Bell. „Dort ist die Steigung knapp unter sechs Prozent damit noch so gerade barrierefrei, und es gibt nur auf einer Straßenseite einen drei Meter breiten Fuß- und Radweg für beide Richtungen. Das ist für ältere und gehbehinderte Menschen kaum zu schaffen und gefährlich durch den Begegnungsverkehr“, ergänzte sie. Bei den Detailplanungen für die Fuß- und Radwege soll daher die Wegeverbindung kurzgehalten und auf eine möglichst geringe Steigung und Gefälle geachtet werden.
Wesentlich ist eine sichere Führung in die Ortsmitte, da man zukünftig aus der Tieflage kommt und die Landstraße überquert werden muss, um auf den Konrad-Adenauer-Platz zu gelangen, so die beiden Grünen. „Eine Planskizze zeigt Möglichkeiten auf, im Zusammenhang mit der Umgestaltung des Straßenraums und der Schaffung der S-Bahnstation das Umfeld attraktiver zu gestalten, was wir im Grundsatz begrüßen,“ so Kappner.
„Wir können uns eine Aufwertung des alten Bahnhofs als Kulturbahnhof vorstellen und südlich angrenzend neue Nutzungen. Dabei ist uns aber wichtig, den alten Baumbestand entlang der Bahnlinie zu erhalten.“