Radler hoffen auf Piste entlang der Bahn
Ein Landesprojekt fördert neue Verkehrsstrukturen. Ratingen setzt auf einen neuen Radweg nach Düsseldorf und Duisburg.
Ratingen. Mit der neuen Initiative „StadtUmland.NRW“ sollen wie berichtet Großstädte und umliegende Kommunen bei bestimmten Projekten enger zusammenarbeiten. Ratingen hat bereits die Reaktivierung der Westbahn in den Topf geworfen, nun hofft sie auch auf die Realisierung des Radschnellweges nach Düsseldorf.
Das Land NRW hat im Sommer Großstädte und ihre Nachbarkommunen zur Einreichung von Projektskizzen im Rahmen dieser Landes-Initiative aufgefordert. Die Städte Düsseldorf, Duisburg, Krefeld, Meerbusch, Ratingen sowie der Kreis Mettmann haben im Zuge dieses Projektaufrufs bereits miteinander gesprochen.
ChristianOtto, Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion
Hintergrund ist die Tatsache, dass durch den Neubau von Siedlungen auch besondere „verkehrliche Verflechtungen“ entstanden sind, die attraktive und nachhaltige Mobilitätskonzepte notwendig machen. Das gilt besonders für die Reaktivierung der Ratinger Westbahn zwischen Düsseldorf und Duisburg. Sie ist bislang an den Kosten — Duisburg ist chronisch pleite — und auch an Sicherheitsbedenken gescheitert. Aber auch die Radschnellwegverbindungen nach Duisburg und Düsseldorf passen aus Ratinger Sicht in das Projekt. Den Radschnellweg haben sich besonders die Grünen auf ihre Fahnen geschrieben. Derzeit pendeln täglich rund 10 000 Bürger von Ratingen nach Düsseldorf sowie weitere 5000 in umgekehrter Richtung.
„Radschnellwege und ihre Anbindung an das innerstädtische Netz schützen die Umwelt, den Geldbeutel und bringen eine hohe flexible Mobilität“, so die Grünen. „Wir begrüßen die weitere Entwicklung einer Radschnellwegverbindung von Düsseldorf über Ratingen nach Duisburg“, so Christian Otto, Verkehrspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion. Wichtig sei aber die Anbindung mit optimalen innerstädtischen Verbindungen an den Radschnellweg. Die Stadt Düsseldorf stellte ihr Konzept mit Radschnellwegen und sogenannten Radhauptrouten bereits im vergangenen Jahr vor und lud die Bevölkerung zu einem Beteiligungsforum ein. In Duisburg, so die Grünen, könne der Schnellweg an den bereits teilweise bestehenden Radschnellweg Ruhr angeschlossen werden. Doch auf Ratinger Gebiet müsste die Trasse entlang der Westbahn komplett neu aus dem Boden gestampft werden. Die möglichen „Auffahrten“ aus Richtung Innenstadt seien aber bereits vorhanden: Zum Beispiel über die Süd-Dakota-Brücke und die Fußgängerbrücke am Stadion könne man fast ausnahmslos über Radwege den künftigen Schnellweg erreichen. Das Thema Mobilität wird zudem im Rahmen der laufenden Arbeiten zur Aufstellung eines Klimaschutzkonzeptes für die Stadt Ratingen betrachtet. Über den Projektaufruf „StadtUmland.NRW“ wird in der nächsten Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Umwelt und demografische Entwicklung (Stuma) diskutiert. Dann sollen auch erste Ergebnisse der Gespräche mit anderen Städten präsentiert werden. Der Termin steht noch nicht.