Rathaus: Ratinger sollen mitreden

Parteien fordern öffentliche Diskussion über den Neubau.

Ratingen. Die Entwürfe für den Rathausteilabriss und -neubau sind vorgestellt und diskutiert worden. Außerdem sind die Modelle seit gestern im Foyer des Rathauses ausgestellt und können auf der Internetseite der Stadt unter dem Stichwort „Rathaus 2015“ eingesehen werden. Da die Rathauserneuerung eines der wichtigsten „städtebaulich prägenden Projekte für Ratingen“ ist, soll nach Ansicht der CDU-Fraktion eine Bürgerinfoveranstaltung zum Thema durchgeführt werden.

Ursprünglich habe man eine eigene Versammlung in Erwägung gezogen, schreibt Fraktionsvize Gerold Fahr, doch weil damit zu rechnen sei, dass auch andere Fraktionen solche Infoveranstaltungen durchführen werden, sei es sinnvoller, wenn der Bürgermeister ein öffentliche Versammlung mit der Präsentation aller Entwürfe veranstalte. Die könnte Anfang Januar stattfinden. Danach sollte zügig mit den Beratungen in den politischen Gremien begonnen werden.

Die Fraktion der Grünen hält diese Form der Bürgerinformation für unzureichend. Die „klassische Bürgerversammlung“ erreiche nur einen Bruchteil der Bevölkerung. Auch ein Hinterlegen auf der städtischen Internetseite reiche nicht aus. Die Grünen fordern stattdessen eine Internetplattform, auf der die Bürger die jetzt vorliegenden Vorschläge öffentlich diskutieren können. „Es ist wichtig, dass auch die Generation, die demnächst mit diesem Rathaus leben wird, eine Beteiligungsmöglichkeit erhält“, schreibt Fraktionsvorsitzende Susanne Stocks. Vor weiteren Entscheidungen müsse erst eine umfassende Bürgerbeteiligung abgewartet werden.

Die FDP-Fraktion, seit Beginn erklärter Neubau-Gegner, bleibt auch weiter auf Distanz zu den aktuellen Plänen. Fraktionschefin Hannelore Hanning fordert, dass in die neuesten Überlegungen an erster Stelle die möglichen Kosten einfließen müssten, Detailplanungen wären nicht vorrangig. Laut Haushaltsplan steigen die Schulden der Stadt von 139 Millionen Euro Ende 2011 auf 184 Millionen Ende 2014. Die FDP sei weiter der Meinung, dass „eine kostengünstige Chance der Sanierung“ vertan sei. Bei den auf dem Tisch liegenden Unwägbarkeiten (Instandsetzung Tiefgarage, Heizungssystem, energetische Herausforderungen) sei eine Kostenexplosion bereits programmiert. joda

“ Donnerstag, 15. Dezember, 19 Uhr, wird in der Stadthalle, Europaring 9, der Entwurf des Büros PASD vorgestellt.

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