Ratingen Sicheres Training auch bei Hitze
Ratingen. · Sportliche Bewegung muss auch in heißen Zeiten nicht ausfallen – alles eine Frage von Zeitspanne und Belastung. Das gilt drinnen wie draußen. Das wissen die Sportler in Lintorf ebenso wie die Besucher des TV-Fitness-Studios in Ost.
Conny Timmermann aus Lintorf macht Fitnesstraining bei Hitze keinen Spaß. Was aber nicht heißt, dass sie ganz darauf verzichtet. Sie verlegt ihre sportlichen Betätigungen einfach in die Morgenstunden und nach draußen an die frische Luft. Derzeit nutzt sie das „Sport im Park“-Angebot des TuS Lintorf, denn noch möchte sie nicht wie vor Corona in das Gesundheitszentrum des Sportvereins gehen, trotz gut gelöster Hygiene- und Abstandsvorkehrungen.
Da kam ihr das seit Mitte Mai angebotene Sportprogramm im Drupnas-Park gerade recht. Das abwechslungsreiche Programm ist morgens noch gut machbar. „Um 9 Uhr halten sich die Temperaturen in Grenzen. Die alten Kastanien spenden gut Schatten. Und wenn es dann doch einmal zu warm oder drückend wird, dann passen die Trainerinnen das Programm eben an und alles läuft moderater ab. Wichtig ist nur, dass man genug zu trinken dabei hat“, sagte sie. Und sie weiß, wovon sie spricht. Seit Einführung von Pilates, Qi Gong, Stretching und Co. im Drupnas-Park war sie nahezu bei jeder Einheit dabei und genießt die Bewegung im Freien. Mit ihr trainieren an sechs Tagen die Woche rund 15 weitere Mitstreiter, mal mehr und mal weniger, der eine eher im Schatten, der andere sucht sich lieber ein sonniges Plätzchen aus.
Ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist beim Sport sehr wichtig
„Aber egal, ob in der Sonne, im Schatten oder unter einem natürlichen Blätterdach, die Teilnehmer können unabhängig von der Temperatur Körper und Geist optimal stärken. Denn im Freien ist der Sauerstoffaustausch optimal. Somit können Lunge, Gehirn, Herz und die restliche Muskulatur des Körpers perfekt versorgt werden. Unterm Strich ist der wichtigste Aspekt, mit seinem Körper zu kommunizieren und den Verstand walten zu lassen. Ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine der Tagesform, dem Gesundheitszustand und vor allen Dingen dem Wetter und dem Wohlbefinden angepasste Belastung machen ein optimales Training aus“, sagte Sabrina Schmitz, eine der Trainerinnen von „Sport im Park“.
Szenenwechsel. Im Fitness-Studio des TV Ratingen verzeichnet Leiter Daniel Weber „seit ungefähr drei Wochen kontinuierlich wieder steigenden Zustrom“. Vorderhand liegt das an den gelockerten Corona-Auflagen. Seit kurzem werden nicht mehr feste Trainingszeiten zu 90-Minuten-Terminen vergeben, wie das über einen längeren Zeitraum nötig war. Jeder kann wieder kommen, wie er mag. Hygiene-Aufwand bleibt. So stehen die Acrylglas-Trennscheiben weiterhin zwischen den Geräten. Die Alternative wäre gewesen, wegen des Abstandsgebots einen Teil der Geräte einfach zu sperren. Und was wollte man möglichst vermeiden.
Trainiert wird fleißig: „90 Prozent unserer Nutzer sind regelmäßig da“, sagt Daniel Weber. 1200 verzeichnet die Statistik, plus 400 im Kursbereich, der aber derzeit von der Kokkolastraße ausgelagert ist. So wird das, den Planungen nach, bis Ende September auch bleiben. Erster Rat des Experten: „Weniger und kürzer trainieren, das macht sicher Sinn beim Krafttraining, aber nicht jeder muss bei hohen Temperaturen zwangsweise pausieren. Die meisten Studio-Besucher sind ohnehin im regelmäßigen Training. Es gibt hier wenige Fragen in Sachen Hitze.“ Auf eine Klimaanlage verzichtet man an der Kokkolastraße bewusst. Wichtig beim Ausdauersport bleibt die genaue Beobachtung der persönlichen Herzfrequenz. „Und Belastungsgrenzen werden bei Hitze natürlich eher erreicht“, sagt Daniel Weber.