Am Donnerstag in Leipzig Gerichtstermin zur A44 rückt näher

Ratingen · Die Bundestagsabgeordneten Peter Beyer (CDU) und Kerstin Griese (SPD) bekennen sich im Vorfeld des Gerichtsentscheids noch einmal eindeutig zum Lückenschluss.

Die A44 von Ratingen in Richtung Velbert wird durchgehend befahrbar sein.

Foto: Achim Blazy (abz)

Nach über 50 Jahren Planungs- und Bauverzögerungen steht der Lückenschluss der A 44 zwischen Ratingen und Heiligenhaus erneut im Mittelpunkt. Am 24. Oktober wird vor dem Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über eine anhängige Klage verhandelt, die den Fortschritt des Projekts beeinflussen könnte. Doch die Bedeutung dieses Bauvorhabens für die Region ist immens: Tausende Pendler stehen täglich im Stau, während Unternehmen wirtschaftliche Nachteile hinnehmen müssen.

Peter Beyer, CDU-Bundestagsabgeordneter und entschlossener Befürworter des Lückenschlusses, traf sich vor kurzem mit Dr. Michael Güntner, dem Geschäftsführer der Autobahn GmbH des Bundes, um die Dringlichkeit des Projekts zu unterstreichen und nächste Schritte zu besprechen. „Der Lückenschluss hat für den Bund höchste Priorität“, so Güntner in dem Gespräch. Das klare Bekenntnis des Bundes gebe der Region Hoffnung, dass dieses infrastrukturelle Nadelöhr bald der Vergangenheit angehören werde, so Beyer hoffnungsvoll.

„Wir kämpfen seit Jahrzehnten für diese Autobahn“, betont er weiter. „Es geht nicht nur um die Entlastung der täglichen Pendler, sondern auch um die Sicherung von Arbeitsplätzen und die Stärkung der regionalen Wirtschaft.“ Trotz der juristischen Hürden, die keine aufschiebende Wirkung haben, bleibt Beyer optimistisch. Die derzeitige Planung sieht vor, dass die Abwasserbehandlungsanlagen an die klimatischen Herausforderungen wie Starkregenereignisse angepasst werden, um das Trinkwasser zu schützen.

Auch die Ratinger SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese meldete sich jetzt im Vorfeld der Gerichtsentscheidung zu diesem Thema zu Wort. „Der Lückenschluss wird kommen“, sagt Sozialstaatssekretärin Kerstin Griese. Sie hat gegenüber ihrem Kollegen, Verkehrsstaatssekretär Oliver Luksic (FDP), erneut und mit Nachdruck auf die Dringlichkeit der A-44-Fertigstellung für die niederbergische Wirtschaft hingewiesen. Luksic hat ihr zugestimmt und bekräftigt in seiner nun auch schriftlich vorliegenden Antwort, dass das Vorhaben vom Bundestag als „laufende und fest disponierte Maßnahme“ eingestuft worden sei. „Damit besteht für die Autobahn GmbH des Bundes ein gesetzlicher Auftrag, das Vorhaben weiter zu planen und entsprechend den Finanzierungsmöglichkeiten umzusetzen.”

Nachdem die Naturschutzfragen geklärt seien, werde in Kürze vom Bundesverwaltungsgericht über die noch ausstehenden Grundstücksklagen entschieden, erläutert Griese das weitere Vorgehen. „Das Bundesverkehrsministerium hat mir versichert, dass die A44 eine hohe Priorität habe und bereits alle Vorbereitungen eingeleitet seien, um die Voraussetzungen für den Abschluss des letzten noch fehlenden Teilstücks zu schaffen.“

Gerichtsurteil aus Leipzig
ist von enormer Bedeutung

Dass der Lückenschluss nun schon seit Jahrzehnten überfällig ist, ärgert auch Kerstin Griese. „2003 war es mir als damals noch junge Bundestagsabgeordnete endlich gelungen, dass die A 44 als ‚vordringlicher Bedarf‘ eingestuft wurde und mit dem Bau hätte begonnen werden können. Doch wegen vieler Planungsverzögerungen und Gerichtsverfahren war erst 2010 der erste Spatenstich“, erinnert sich Griese. „Und das ist auch schon wieder 14 Jahre her.“ Jetzt erwartet sie vom Bundesverkehrsministerium, den Bau zügig und ohne weitere Unterbrechungen fortzusetzen.

Beyer zeigte sich indes überrascht darüber, dass sich immer wieder Stellen hinsichtlich der Bundesautobahn zu Wort meldeten, die nicht nur nicht zuständig seien, sondern ihre Informationen auch nicht aus erster Hand hätten. Das führe zu ärgerlicher Verunsicherung. Man müsse an einem Strang ziehen. „Zuständig ist der Bund beziehungsweise die Autobahn GmbH des Bundes.“

Mit Spannung blickt die Region nun auf das Gerichtsurteil in Leipzig. Die klare Haltung des Bundes und der Druck aus der Bevölkerung ließen laut Beyer auf ein baldiges Ende der scheinbar unendlichen Baugeschichte hoffen.

(RP)