Das Warten hat ein Ende Grünes Licht für Lückenschluss der A 44

Ratingen · Der Ausbau der Autobahn 44 zwischen Heiligenhaus und Ratingen Ost stockt seit Jahren, weil Klagen eine Neuplanung der Entwässerungsanlagen erforderlich machten. Diese seien jetzt abgeschlossen, so die Bezirksregierung.

Vier Kilometer fehlen, um die A 44 von Heiligenhaus bis Ratingen Ost weiterzuführen. Bislang scheiterte der Lückenschluss an Klageverfahren.

Foto: Achim Blazy (abz)

(Red) Mit Datum vom 10. Mai 2023 hat die Bezirksregierung Düsseldorf Grünes Licht für das Änderungsplanfeststellungsverfahren zum Neubau der A 44 zwischen Ratingen-Ost und Velbert (B 227) gegeben.

Das Projekt hat eine lange Historie, die bereits im Jahr 1970 beginnt: Mit dem Planfeststellungsbeschluss aus Februar 2007 wurde der sogenannte Lückenschluss zwischen Ratingen und Velbert erstmalig beschlossen, konnte aber aufgrund von Klageverfahren hinsichtlich der wasserrechtlichen Regelungen nicht umgesetzt werden. In der Folge mussten Entwässerungsanlagen im Hinblick auf die Einleitung des Straßenoberflächenwassers in den Homberg Bach auf dem Gebiet der Stadt Ratingen umgeplant werden.

Die neuen Pläne sehen jetzt vor, die bestehende Sonderanlage östlich der A 3 umzubauen und zusätzlich an der Brachter Straße auf dem Gebiet der Stadt Ratingen eine Regenwasserbehandlungsanlage – bestehend aus einem Leichtflüssigkeitsabscheider (der Schwebstoffe, Fette und Öle mechanisch von Wasser trennt), einem separaten Bodenfilterbecken, einem Regenrückhaltebecken und einem Pumpwerk – zu bauen. Damit sei eine wasserverträgliche Lösung gefunden worden, um die Einleitungsmenge in die Vorfluter deutlich zu reduzieren, so die Bezirksregierung.

Lückenschluss als gigantischer Schritt für die gesamte Region

„Diese wunderbare Nachricht mag man ja kaum glauben, wenn man sich seit Jahrzehnten hier in der Gegend fragt, warum sich bei der A 44 nichts bewegt“, sagt der CDU-Landtagsabgeordnete für Ratingen und Heiligenhaus, Dr. Jan Heinisch. „Die noch bestehende Lücke von gerade einmal rund viereinhalb Kilometern bremst die ganze Region aus.“ Sein CDU-Landtagskollege für Velbert, Wülfrath und Mettmann, Martin Sträßer, fügt hinzu: „Seit über 50 Jahren warten unsere Wirtschaft, die Bewohner der verkehrsbelasteten Stadtteile und die Pendler in der Region sehnsüchtig auf diese Anbindung.“ Die beiden Abgeordneten sind überzeugt, dass der Lückenschluss ein gigantischer Schritt nach vorne für die gesamte Region ist. „Wir sind froh, dass die Bezirksregierung die noch fehlende Genehmigung nun endlich erteilen konnte und sind dafür sehr dankbar. Die Menschen und die Wirtschaft hier haben lange genug gewartet. Jetzt müssen alle Geldmittel und alle Möglichkeiten mobilisiert werden, damit der Abschnitt so schnell als möglich unter Verkehr gehen kann.“

Hoch erfreut zeigten sich die Beigeordneten Björn Kerkmann und Andreas Sauerwein der Stadt Heiligenhaus. „Zuletzt im November des vergangenen Jahres haben wir uns im Schulterschluss mit der IHK zu Düsseldorf, der Schlüsselregion, dem Unternehmerverband Ratingen sowie den beiden Städten Ratingen und Velbert mit der ‚Heiligenhauser Erklärung‘ für einen zügigen Weiterbau eingesetzt und deren Fertigstellung angemahnt“ weist Kerkmann auf die seit Jahren kontinuierlichen Bemühungen der Stadt Heiligenhaus hin. Das fehlende Teilstück habe sich nachteilig auf die Vermarktung des Innovationsparks ausgewirkt, heimische Unternehmen beklagten zudem Probleme bei der Fachkräftegewinnung.

Die Zustellung des aktuellen Änderungsplanfeststellungsbeschlusses an den Träger des Vorhabens, alle Betroffenen, über deren Einwendung entschieden wurde, und an die Vereinigungen erfolgt voraussichtlich bis Ende Mai. Die Offenlage des Beschlusses ist im Zeitraum vom 6. bis 19. Juni bei der Stadt Ratingen geplant.

(RP)