Ratinger Kitas schließen in den Ferien gleichzeitig
Nur ein Kindergarten hat in der ersten Ferienhälfte Notdienst. Verwaltung hält dies für ausreichend.
Ratingen. „Wir haben die betroffenen Eltern schon im Januar auf die Betreuungslücke hingewiesen“, sagt Marion Ramrath, Abteilungsleiterin im Jugendamt. Während bisher in den Sommerferien die Kindertagesstätten gleichmäßig verteilt teils in der ersten, teils in der zweiten Ferienhälfte geschlossen waren, sollen ab diesem Jahr alle in der ersten Hälfte schließen.
Die Kita Dürerstraße soll dabei einen „Notdienst“ übernehmen. Für diesen wurden bereits 54 Kinder angemeldet. „Wir haben noch Luft nach oben“, sagt Ramrath, maximal 95 Kinder fasse die Einrichtung.
Die SPD befürchtet, dass dieses Angebot nicht ausreicht und beantragt, ein „leistungsfähiges Angebot“ vorzuhalten und „Ersatz im Stadtteil“ zu gewährleisten. Das könne die Stadt nicht leisten, sagt Ramrath. Falls die Kapazitäten an der Dürerstraße nicht ausreichten, könnte die Kita Turmstraße einbezogen werden.
Wer den Feriennotdienst in Anspruch nehmen will, muss sich vom Arbeitgeber bescheinigen lassen, dass der Urlaub nicht verlegt werden kann. Damit will die Stadt verhindern, dass Eltern der Kindergartenkinder schon in der günstigeren Zeit vor den Schulferien verreisen, und die Kinder während der Ferienzeit betreuen lassen.
Für Ramrath hat die zentrale Schließung aller Kitas weitere Vorteile: So sei es für die Neulinge besser, wenn sie sich mit Beginn des Kindergartenjahres (1. August) ohne Unterbrechung eingewöhnen können.
Für die angehenden i-Dötzchen ist die neue Regelung katastrophal: Ende Juli endet offiziell der Betreuungsvertrag im Kindergarten — in diesem Jahr noch drei Wochen früher durch die Schließung. Der erste Schultag ist aber erst am 20. August. „Wir haben in diesem Zeitfenster kein Angebot“, sagt Ramrath. Der Jugendamtselternbeirat hat deswegen schon Alarm geschlagen. Eine Lösung: Vielleicht könnte die Über-Mittag-Betreuung schon vor Schulbeginn eine Betreuung anbieten.