BUND-Ortsgruppe Ratingen Vortrag: So schädlich sind Schottergärten in Ratingen
Ratingen · Die BUND-Ortsgruppe Ratingen veranstaltet am 19. April eine Diskussion zu diesem wichtigen Thema.
Das Motto ist aus Sicht der BUND-Ortsgruppe Ratingen ganz klar: grün statt grau – Schottergärten ade! BUND steht für Umwelt und Naturschutz Deutschland. So veranstaltet man anlässlich seines regelmäßig stattfindenden Monatstreffens nun einen Vortrag mit Diskussion zum Thema Schottergärten. Die Veranstaltung findet statt am Freitag, 19. April, ab 19.30 Uhr im Städtischen Jugendhaus, Stadionring 9, Raum 2. Referentin ist Ursula Ripke von der BUND-Ortsgruppe Mettmann, die sich seit Jahren für naturnahe Gärten in unseren Städten engagiert – anstelle der noch immer beliebten Schottergärten.
17 Millionen privater Gärten in Deutschland besitzen einen enormen Wert für die Biodiversität, gerade auch weil sie angesichts der intensiven Landwirtschaft und abnehmender Strukturvielfalt im ländlichen Raum Rückzugsorte für viele Tiere und auch Pflanzen geworden sind. Und sie leisten einen wesentlichen Beitrag zur Klimafolgenanpassung, indem sie Überschwemmungen und Überhitzung in dicht bebauten Städten abmildern können. Diese Funktionen können sie jedoch nicht erfüllen, wenn es sich um eine reine Gartengestaltung mit Kies, Schotter oder Kunstrasen handelt. Schottergärten haben auch Nachteile für die Bewohner selbst, so die Botschaft des BUND. Sie tragen im Sommer zur Erhitzung der Wohnräume bei, bei Starkregen kann das Wasser in die Keller abgeleitet werden, und die Schottergärten benötigen anders als behauptet auf Dauer intensive Pflege.
Aus diesem Grund schreibt die Landesbauordnung NRW – zuletzt konkretisiert zum 1. Januar 2024 – schon seit langem vor, dass alle Freiflächen innerhalb eines Grundstücks als Gartenflächen anzulegen sind und ohne triftigen Grund nicht versiegelt werden dürfen.
Wie kann diese Bestimmung auch in Ratingen umgesetzt werden? Die Referentin erläutert dies am Beispiel der Städte Herford und Erkrath. Dass sich das Klima in der Stadt mit ihrer starken Bodenversiegelung deutlich vom Klima im Umland unterscheidet, ist bekannt. Doch wie stark sind diese Hitzeeffekte tatsächlich? Und gibt es womöglich Unterschiede innerhalb der Stadt? Um diese Fragen zu beantworten, hatte die Stadt Ratingen ein Fachbüro mit der Erstellung einer stadtweiten Klimaanalyse beauftragt. Anlässlicn einer solchen Analyse wurden Quartiere identifiziert, die besonders stark von der Überwärmung betroffen sind und bei denen dringender Handlungsbedarf besteht.