Stadionrasen wird ausgewechselt
Nach dem Leichtathletik- Meeting beginnt die Stadt mit der Erneuerung der Spielfläche. Vereine müssen ausweichen.
Hiobsbotschaft für den TV Ratingen: Unmittelbar nach dem Leichthletik-Meeting wird das Stadion gesperrt. „Nach 30 Jahren müssen wir die Rasenfläche erneuern“, erklärt Sportamtsleiter Jörg Arndt. Dafür muss erst einmal der Boden abgetragen werden, anschließend werde eine neue Drainage-Anlage verlegt, so Arndt: „Das ist dringend nötig, das Wasser läuft kaum noch ab, wenn es stark regnet.“ Anschließend wird der Boden vorbereitet, um neuen Rasen einzusäen. Da der alte Belag bisher immer nur geflickt und mit Sand aufgeschüttet wurde, liegt die Grasnarbe fast 25 Zentimeter höher als bei der Einsäung.
Die Arbeiten dauern voraussichtlich drei Monate, in denen das Stadion wahrscheinlich sogar komplett gesperrt werden muss. Dann wird der Rasen eingesät — wahrscheinlich im November. Also genau zu der Zeit, in denen er definitiv nicht wachsen wird. Das wird erst im Frühjahr passieren und dann noch einmal knapp drei Monate brauchen. Zum Mehrkampf-Meeting 2016 werde das Stadion wohl erstmals wieder benutzbar sein.
Hätte das Leichtathletik-Meeting nicht Vorrang gehabt, hätten die Arbeiten früher beginnen können und die Sperrzeit wäre deutlich kürzer ausgefallen. Denn dann hätte noch im Sommer mit der Saat begonnen werden können.
Ein anderes Beispiel: Im Januar 2016 wird auch auf dem Rasenplatz des ASC Ratingen West an der Gothaer Straße mit diesen Arbeiten begonnen. Obwohl knapp ein halbes Jahr später gestartet wird, soll das neue Grün gleichzeitig mit dem im Stadion erblühen. „Das ist darin begründet, dass die Saat hier im Frühjahr erfolgen wird, der Rasen kann also sofort beginnen, sich zu entwickeln“, weiß der Sportamtsleiter.
Nun mag sich so mancher die Frage stellen, warum man nicht Rollrasen oder gleich Kunstrasen verlegen kann. Für Arndt sind das beides keine Optionen. Kunstrasen zu verlegen, hätte keinen Sinn, weil dieser Belag die Belastungen durch Speer-, Hammer und Diskuswerfer gar nicht aushalten würde. „Und auch die Fußballer spielen lieber in einem Stadion mit Naturrasen“, macht Arndt klar. Der Rollrasen wäre wesentlich schneller ausgelegt, muss aber bei der Nutzung als Sportplatz nahezu jährlich zu großen Teilen ausgetauscht werden, so Arndt. Die Lebenserwartung eines eingesäten Rasen ist dagegen um ein Vielfaches höher: „Nach dieser Maßnahmen werden wir wieder 30 Jahre Ruhe haben“, ist sich Arndt sicher. Für die Maßnahme im Stadion gibt die Stadt rund 260 000 Euro aus. Nach den Bauarbeiten sind so zumindest die Lauf- und Sprunganlagen definitiv wieder nutzbar — auch wenn es dann Winter ist.