Stadtwerke reagieren auf Kritik an Bäderpreisen
In Bezug auf die Jahreskarte stelle der bisherige, errechnete Durchschnittserlös von lediglich knapp zwei Euro bei durchschnittlich vier Besuchen in der Woche bereits eine erhebliche Rabattierung dar.
Die Kritik an den höheren Bäderpreisen reißt nicht ab. Jetzt gab es eine Antwort der Stadtwerke auf einen Brief von Frühschwimmerin Ingrid Winnekens, die das neue Preistableau scharf kritisiert hat. Dem Autor liegt das Antwortschreiben vor.
Worin liegen die Gründe
für die Erhöhungen?
Die Entgelterhöhung sei erforderlich, um den weiteren Anstieg der Bäderverluste zu begrenzen. Im Wettbewerbsvergleich befinden sich das Hallenbad sowie das Freibad Ratingen Mitte preislich im mittleren Bereich. Bei der Preisgestaltung im Allwetterbad gebe es deutlicheren Optimierungsbedarf. Allein der Wettbewerbsvergleich verdeutliche, dass sowohl in Bezug auf die Preisdifferenzierung als auch auf das Preisniveau, das deutlich unterhalb des regionalen Wettbewerbes liege, Handlungsbedarf besteht. Zum Vergleich seien beispielsweise ähnliche Bäderbetriebe wie die in Erkrath, Hilden oder auch Düsseldorf (Düsselstrand) zu nennen.
Durch die extrem gestiegenen Energiepreise aufgrund nicht beinflussbarer Entwicklungen sei eine Erlössteigerung durch eine Preisanpassung notwendig. Die Mehrkosten im Eigenverbrauch konnten zwar durch energetische Einsparmaßnahmen abgemildert werden, dennoch komme weiterhin ein erheblicher Mehraufwand zustande.
Wie sieht es mit
Vergünstigungen aus?
In Bezug auf die Jahreskarte stelle der bisherige, errechnete Durchschnittserlös von lediglich knapp zwei Euro bei durchschnittlich vier Besuchen in der Woche bereits eine erhebliche Rabattierung dar, die somit im Vergleich zum Tages-Einzeleintritt einen prozentualen Rabatt von weit über 50 Prozent beinhalte. Somit bestehe allein durch das Konstrukt der Jahreskarte von vornherein bereits ein massiver Nachlass bei regelmäßigen Besuchen.
Aufgrund dieser erheblichen Rabattierung stelle die Jahreskarte im regionalen Wettbewerbsvergleich ein Alleinstellungsmerkmal dar. Neben der Jahreskarte enthalte das Preisgefüge eine Vielzahl verschiedener Tarife und Rabattierungen, die die unterschiedlichen Kundenbedürfnisse abdecken sollen. Hierzu seien beispielsweise die rabattierten Bonuskarten, der vergünstigte Sommerferientarif in beiden Bädern sowie die Früh- und Spätschwimmtarife zu nennen.
Für gewisse Personengruppen wie Inhaber eines Sozialpasses, einer Ehrenamtskarte oder auch für Personen mit Behinderungen gebe es weitere Vergünstigungen, indem sie grundsätzlich den ermäßigten Preis erhalten.
Wie sieht die Preis-Strategie aus?
Das neue Preistableau soll einen langfristigen und nachhaltigen Betrieb der Bäder und Sauna sicherstellen, um eben den erheblich gestiegenen Kosten in sämtlichen Bereichen entgegenzuwirken.