Straßenlampen mit LED-Technik

„Vulkan“ statt „Klassiker“: Die Stadtwerke wollen energiesparende Leuchten und starten eine mehrmonatige Testphase.

Ratingen. Sie verbrauchen nur die Hälfte an Strom, sind zum Teil heller und haben eine um ein Vielfaches längere Lebensdauer: Straßenlampen mit LED-Technik. Die energiesparenden Leuchtdioden, die zunehmend in Autoscheinwerfern und im heimischen Wohnzimmer fürs rechte Licht sorgen, sollen in Zukunft auch Ratingens Straßen erhellen.

Die Stadtwerke starten dazu eine mehrmonatige Testphase mit verschiedenen Modellen, um nicht nur die Alltagstauglichkeit, sondern auch Lichtleistung, Ausleuchtung und Einsparpotenzial in der Praxis miteinander vergleichen zu können.

An der Sandstraße vor der Stadtwerke-Zentrale und auch in Breitscheid-Nord sind bereits einige Straßenlampen mit den neuen LED-Köpfen von verschiedenen Herstellern ausgestattet worden. „Der Mast bleibt stehen, nur die Lampenköpfe werden ausgetauscht“, erklärt Hans-Horst Sprenger, Technischer Leiter der Stadtwerke.

Mit den LED-Leuchten kommt jetzt die neuste Generation an Lichttechnik zum Zuge. Seit 2007 hatten die Stadtwerke nach und nach die nicht mehr zugelassenen Hochdruck-Quecksilberdampfleuchten durch Energiesparlampen ersetzt. Jetzt sollen die noch sparsameren Leuchtdioden zum Einsatz kommen.

Drei Modelle leuchten die nächsten Monate um die Wette: Sie heißen „Vulkan“ (Foto links), „Midi LED“ und „Stella Long“, haben eine Leistungsaufnahme zwischen 35 und 70 Watt. Sie sollen das im Stadtgebiet weit verbreitete Modell „Großer Klassiker“ (Foto rechts) ersetzen, das 140 Watt verbraucht. Zurzeit sind rund 1500 Leuchten dieses Typs montiert.

Um das beste LED-Fabrikat zu ermitteln, vergleichen die Stadtwerke die Lichtleistungen durch Messungen in Bodennähe und computergestützte Berechnungen. Auch die Energiesparpotenziale der Modelle werden gegenübergestellt. „Wir haben schon jetzt einige markante Leistungsunterschiede festgestellt, was zeigt, dass die Testphase in jedem Fall sinnvoll ist. Ohne sie hätten wir uns auf die Herstellerangaben verlassen müssen und womöglich daneben gegriffen“, sagte Netzmeister Christoph Wirthmüller.

Welches Modell in welcher Variante zum Zuge kommt, ist derzeit noch nicht absehbar. „Es gibt kaum Erfahrungswerte — auch nicht hinsichtlich der Haltbarkeit“, erklärt Frank Schlosser, Betriebsleiter der Stadtwerke. Bei manchen Leuchten lasse die Lichtausbeute im Laufe der Zeit merklich nach. Über die Kosten konnte Schlosser jetzt noch keine Auskunft geben. Gerade im LED-Bereich gebe es starke Preisbewegungen — nach unten. „Die Lampen werden immer günstiger.“

Dennoch kostet ein LED-Lampenkopf ein Vielfaches einer herkömmlichen Leuchte. Die teurere Anschaffung würde sich aber durch den geringeren Stromverbrauch und die eingesparten Materialkosten mehr als ausgleichen. Denn durch ihre deutlich höhere Nutzungsdauer fallen weniger Material- und Personalkosten durch Wartung und Reparatur an.