Tour de France nimmt Fahrt auf

Am 2. Juli wird das Rennen in 190 Länder live übertragen.Die Vorbereitungen laufen denn auch auf Hochtouren.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Die Idee wurde längst ins Rollen gebracht, jetzt gehen die Planungen in die konkrete Phase: Die Tour de France nimmt direkten Kurs auf Ratingen. Am Sonntag, 2. Juli, werden die weltbesten Radprofis durch einen Teil der Stadt düsen. Das Spektakel wird in 190 Länder live übertragen, berichtete Sven Teutenberg, der selbst bei der Tour als Sportler dabei war. Im Gespräch mit Christian Pannes, der den Neujahrsempfang von Bürgermeister Klaus Pesch in der Stadthalle moderierte, ging Teutenberg auf die Sog-Wirkung dieses Rennens ein.

Der ehemalige Profi, der jetzt als Düsseldorfer Event-Direktor fungiert, ist ganz sicher: „Es wird ein wunderschönes Ereignis bei hoffentlich schönem Wetter.“ Teutenberg ist froh, dass alle beteiligten Städte an einem Strang ziehen und sich mit Ideen einbringen. „Dieses Ereignis reist ja zu den Menschen“, berichtete der Chef-Organisator, „man bekommt als Fahrer die Stimmung am Rande der Strecke schon extrem mit.“

Für die Veranstalter geht es vor allem darum, Gefahrenstellen auf der Strecke zu vermeiden. Die Rennzeit auf Ratinger Gebiet beträgt gerade einmal 15 Minuten. Doch insgesamt wird sich die Veranstaltung in Ratingen auf mehrere Stunden verteilen. Grund: Es gibt einen Tross, der um 11.15 Uhr durch die Stadt fahren wird. Dabei handelt es sich um eine Werbe-Karawane.

Nina Bauer, Geschäftsführerin der Ratingen Marketing GmbH (RMG), berichtete, dass man mehrere Aktionen geplant habe. Bereits eine Woche vor dem Rennen gibt es den Fischmarkt. Zudem wird ein Radaktionstag ausgetragen. Am Renn-Wochenende findet das Ratingen-Festival statt.

Bürgermeister Klaus Konrad Pesch ging in seiner Rede auf weitere Planungen rund um die Tour de France ein. So ist vorgesehen, auf dem Stadthallen-Vorplatz eine Großleinwand aufzustellen. Der Jugendrat soll bei der Bewirtung mitwirken, die städtische Musikschule soll am Rande der Strecke für Unterhaltung sorgen.

In Düsseldorf ist eine sogenannte VIP-Meile geplant. „Die brauchen wir in Ratingen aber nicht“, betonte der Bürgermeister, der in Sachen Tour von einem „Jahrhundert-Ereignis“ sprach. Sehr gute Plätze bietet die Firma Interboden an, die ihren Sitz direkt am Europaring hat. Dort fahren die Rad-Profis vorbei, man kann also vom Gebäude aus das Rennen sehr gut verfolgen.

Das Tour de France-Jahr spielt insgesamt eine große Rolle für Ratingen, denn viele Maßnahmen stehen im Zeichen des Radfahrens. So will man die Infrastruktur weiter ausbauen, unter anderem eine alte Bahntrasse in Lintorf zum Geh- und Radweg umbauen, berichtete Paula Stegert, die Fahrradbeauftragte der Stadt. Auch bei der Aktion Stadtradeln will man wieder dabei sein. Stegert verspricht sich von der Tour de France viele Impulse. Und so sah es auch Bürgermeister Pesch, der die Zusammenarbeit mit den französischen Partnerstädten in diesem Jahr vertiefen will.

Beim Neujahrsempfang waren Marie-Sophie Lesne (Bürgermeisterin von Le Quesnoy) und Jean-Pierre Coulon, stellvertretender Bürgermeister von Maubeuge, zu Gast.

Wer ausprobieren wollte, wie es sich anfühlt, bei der Tour de France mitzufahren, der konnte im Angersaal auf einem Rad durch die Gegend fahren — natürlich von einer festen Position aus. Eine speziell entwickelte Brille zauberte dabei Berge und Landschaften herbei.