Handball TV Ratingen verliert in Kettwig

Kettwig. · Der TVR musste sich geschlagen geben.

Ron Czarnecki hielt nichts davon, in der Pause mit in die Kabine zu gehen. Der Linksaußen vom TV Ratingen ballerte im Verbandsliga-Auswärtsspiel beim SV Kettwig lieber mit den Torhütern rum, und auf den 12:13-Pausenrückstand angesprochen, meinte er: „Das biegen wir. Macht euch keine Sorge, wir gewinnen.“

So ganz richtig lag er nicht. Seine Ratinger machten ein gutes Spiel, aber die Kettwiger auch, und am Ende stand für den TV Ratingen eine 28:29-Niederlage. Erstmals nach sechs Partien ging damit also wieder ein Punktspiel für die Ratinger verloren.

Kettwig redet ein Wort
mit im Kampf um den Titel

Der SV Kettwig bleibt damit dabei in der Verbandsliga-Spitzengruppe und redet ein gewaltiges Wort mit im Kampf um den Meistertitel. Im siebten Heimspiel gelang ihm der sechste Sieg.

Der Ortsnachbar lag auch meist knapp in Führung, aber die Ratinger blieben stets auf Tuchfühlung. Eine Führung gelang allerdings nie. Bei Moritz Metelmann lief es vor dem Wechsel nicht nach Wunsch. Trainer Jörg Schomburg nahm ihn rechtzeitig raus, um alle Kräfte für die zweite Hälfte zu schonen. Dann war Metelmann hellwach, er traf wuchtig aus der zweiten Reihe, stand wie gewohnt vorzüglich im Innenblock. Und Mitte der zweiten Hälfte glichen seine Ratinger zweimal aus: 19:19 durch den starken Mats Wiedemann und 21:21 durch Tristan Beckmann (44.). Aber Keeper Max Scholz baute ab. Er ließ zu viele „Haltbare“ durch. Kettwig setzte sich 23:21 ab.

Den Hausherren kam entgegen, dass die Schiedsrichter Maletz und Oberhauser aus Viersen ihr langatmiges Angriffsspiel zu oft durchließen. Rechtzeitiges Zeitspiel wäre angebracht gewesen. Eingangs der Schlussminute holte Max Beckmann einen Strafwurf heraus und Wiedemann warf zum 28:29 (TV-Rückstand) ein.

Kettwig konnte also noch einen Angriff laufen, den fingen die Gäste ab. Aber in den letzten 30 Sekunden schafften sie keinen Ausgleich mehr, Kettwig verteidigte mit allen Mitteln und bejubelte seinen siebten Heimsieg ähnlich wie einen Meistertitel.

TV-Coach Jörg Schomburg zur Niederlage: „Wir hatten es mit einem Verbandsliga-Spitzenteam zu tun, das erst vier Verlustpunkte hat. Da haben wir gut mitgehalten, und die Entscheidung fiel schließlich erst mit dem Abpfiff.“

Viel Lob hatte der 36 Jahre alte Lintorfer Lehrer für seinen Linksaußen Pascal Schmidt übrig: „Es ist überaus erfreulich, welch ständige Fortschritte bei ihm zu erkennen sind“, meinte Schomburg.