Zumba-Kursleiterin Steffi: „Es macht einfach nur Spaß“

WZ-Mitarbeiterin Kerstin Schlieper will es wissen: Was ist dran an Zumba?

Ratingen. Zumba, überall höre ich nur noch Zumba. Ob in Tanzschulen, in Fitnessstudios, auf Messen, auf Großveranstaltungen — überall hüpfen und keuchen die Leute zu heißen Salsa-Rhythmen und schwärmen in den höchsten Tönen von dieser Sportart. Jetzt will ich auch endlich wissen, was es damit auf sich hat. Ich mache einen Termin aus in der Tanzschule. Donnerstagabend findet dort ein Zumbakurs statt. Der Fortgeschrittenenkurs zwar, aber Tanzschulenchef Mathias Vossel meint, ich schaff’ das — schließlich habe ich sowohl Tanz- als auch Aerobicerfahrung.

Ich bin gespannt. 20 Teilnehmerinnen treffen sich im kleinen Saal — die Männerquote sieht nicht besser aus, als in anderen Aerobic- oder Tanzkursen. Kursleiterin Steffi geht in Position — und ich erlebe die erste Überraschung. Sie sagt kein Wort, tanzt einfach los, und alle machen mit.

Ich bin an Kommandos der Fitnesstrainerin gewöhnt, die mir sagt, wo ich lang muss. Hilflos hüpfe ich den anderen hinterher — elegant ist was anderes. Hinterher erklärt Steffi, dass das so sein soll: „Zumba basiert auf sprachloser Führung, dem sogenannten Non-Cueing (to cue = Englisch für „jemandem den Einsatz geben“). Der Trainer tanzt einfach los und die Kursteilnehmer machen mit. Ganz einfach.“

Ich finde es zunächst überhaupt nicht einfach, zumal im Gegensatz zu Aerobic- oder Step-Aerobic-Kursen, keine komplette Choreographie aufgebaut wird. Jedes Lied wird mit neuen Schritten getanzt.

Die Musik ist klasse: Hier gibt es nichts, was es nicht gibt. Latin-Rhythmen wie Salsa, Merengue oder Samba wechseln ab mit Hip- Hop und Rap-Stücken, dazwischen Swing oder Rock: Von Buena Vista Social Club bis Tina Turner ist alles dabei. Steffi sagt: „Man kann Zumba zu wirklich jeder Musik tanzen. Und man ist sehr frei — weg von Folgen oder vorgegebenen Choreographien, einfach nur Spaß an der Bewegung und der Musik.“

Ich bin inzwischen ganz schön ins Schwitzen gekommen. Zu „Samba de Janeiro“ geht’s jetzt noch mal richtig rund — und das Grinsen in meinem Gesicht wird immer breiter. Nach 60 Minuten bin ich erledigt — aber glücklich. Jetzt verstehe ich auch, warum so viele von Zumba schwärmen. Das ist wie Freestyletanzen in der Disco — nur, dass man hier schwitzen darf und nicht selbst überlegen muss, was man als nächstes macht.

Steffi meint: „Das Schöne am Zumba ist, dass es wirklich jeder machen kann. Es sind keine Vorkenntnisse nötig, und egal, ob man jung oder alt, dick oder dünn, sportlich oder unsportlich ist. Jeder kann mitmachen. Es fördert die Beweglichkeit und die Ausdauer, das Taktgefühl — und es macht einfach Spaß.“ Da kann ich Steffi nur beipflichten.