Jetzt, in der Vorweihnachtszeit, ist es besonders voll bei „Rock und Rolli“ an der Graf-Adolf-Straße 7-9. Das Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekt für langzeitarbeitslose Frauen aller Altersgruppen hat sich längst in Ratingen etabliert — und bietet für viele einkommensschwache Familien eine der wenigen Möglichkeiten, qualitativ hochwertige Kleidung zu kaufen.

Gut erhaltene Kleidung wird bei „Rock und Rolli“ wieder hergerichtet und günstig verkauft. Da gibt es die Jeansjacke für 3,60 Euro, ein Abendkleid für unter fünf Euro oder die erwähnten Schuhe von Esprit für 3,90 Euro. Elke Abs: „Kunden mit Sozialausweis erhalten nochmal 20 Prozent Ermäßigung auf gebrauchte Waren.“ Auch selbst gefertigte Teile kann man in Rock und Rolli kaufen: Schals, Mützen, Decken, Kissen, von den Mitarbeitern in Eigenregie gestrickt, gehäkelt oder geklöppelt.

Elke Abs vom „Rock und Rolli“-Stammteam berichtet: „Wir waren in diesem Jahr mit unseren selbst gemachten Sachen auf dem Weihnachtsmarkt.“ Die Frage, ob es den Kunden peinlich sei, im Second-Hand Laden zu kaufen, beantwortet sie so: „Nein, gar nicht. Wir haben viele Stammkunden, die regelmäßig bei uns kaufen. Unangenehm ist denen das nicht.“ Und Kundin Katja Samrowski fügt hinzu: „Warum auch? Die Sachen hier sind sehr hochwertig, und hinterher sieht ja niemand, wo die gekauft wurden.“ Von Kinderkleidung über Schuhe, Taschen, Spielzeug, Abendgarderobe bis hin zu Handtüchern, Gardinen und Schlafanzügen gibt es so gut wie alles im Rock und Rolli. Eine Baustelle besteht allerdings: „Herrengardedrobe“, sagt Elke Abs. „Uns fehlen Herrensachen. Die Männer tragen ihre Garderobe anscheinend, bis sie auseinander fällt.“

Kleiderspenden können montags bis freitags von 8 bis 16 abgegeben werden, außerhalb dieser Zeiten steht ein Kleidercontainer zur Verfügung.