Kreis Mettmann Unternehmen setzen auf Pflege-Coaches

Kreis Mettmann · Coaches sollen Mitarbeitern helfen, Pflege von Angehörigen mit dem Beruf zu vereinbaren.

 Claudia Thienenkamp (r.) ist eine der ersten betrieblichen Pflegecoaches im Kreis Mettmann. Sie arbeitet für die Dücker Group mit Sitz in Langenfeld.

Claudia Thienenkamp (r.) ist eine der ersten betrieblichen Pflegecoaches im Kreis Mettmann. Sie arbeitet für die Dücker Group mit Sitz in Langenfeld.

Foto: Kompetenzzentrum Frau und Beruf

. In Zeiten von demografischem Wandel und Fachkräftemangel wird es immer wichtiger, Beschäftigte im Betrieb zu halten. Angebote zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf finden immer mehr Beachtung und tragen entscheidend dazu bei, Fachkräfte an das Unternehmen zu binden. Hierzu gehören auch Angebote für Beschäftigte, die sich gleichzeitig zu ihrem Beruf um kranke Familienmitglieder kümmern. In diesem Zusammenhang macht das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Düsseldorf und Kreis Mettmann Unternehmen mit neuem Kursangebot fit für die Zukunft: Es bildet so genannte betriebliche Pflege
-Coaches aus.

„Wer Fachkräfte in seinem Betrieb halten möchte, der will auch etwas für sie tun“, sagt Leonora Fricker vom Kompetenzzentrum. So steigt auch die Nachfrage nach Angeboten, die Mitarbeitern die Chance bieten, sich neben ihrem Beruf um pflegebedürftige Angehörige zu kümmern. Ein drängendes Thema für Unternehmen. Nicht nur steigt der Altersdurchschnitt in den Unternehmen: Arbeitnehmer versuchen verstärkt, private Aspekte mit der Erwerbstätigkeit zu verbinden. Meist sind es immer noch die Frauen, die versuchen, Beruf und Pflege zu verbinden. Auf eine pflegesensible Unternehmenskultur zu setzen, hat für Arbeitgeber deshalb gute Gründe. Sie vermindert Ausfallzeiten der weiblichen Fachkräfte, stärkt die Mitarbeiterbindung und das Unternehmen tritt als attraktiver Arbeitgeber hervor.

Programm soll private Aspekte mit der Arbeit vereinbaren helfen

„Alles ist besser als nichts zu tun“, sagt Fricker. Viele Firmen haben dies bereits erkannt und setzen auf niedrigschwellige Angebote, so zum Beispiel
Mecu Metallhalbzeug in Velbert. „Ein Mitarbeiter von uns ist an einem Wochenende an einem Herzinfarkt verstorben, weil der Stress zu groß war. Wir haben dann gesagt, dass das Thema tatsächlich präsent ist und wir etwas tun müssen“, erinnert die Geschäftsführerin Sabine Lindner-Möller. Seither bietet das Unternehmen seinen Mitarbeitern Entspannungsräume, Informationen zum Pflege-Thema und einen Ansprechpartner an. Dies empfiehlt auch das Kompetenzzentrum Frau und Beruf Düsseldorf Kreis Mettmann.

Für Betriebe bietet das Kompetenzzentrum daher nun eintägige Intensivkurse zum „Betrieblichen Pflege-Coach“ an. Geschäftsführer und Personalverantwortliche erfahren hier alles über die neuen Pflege-Gesetze für Unternehmen: Seit 2015 müssen Arbeitgeber ihre Beschäftigten per Gesetz unterstützen. arue

(arue)