Alle waren sehr gespannt auf die lange Nase

Im Zuge der Neanderland Biennale zeigte das Theater Varomodi auf dem Kirchplatz Pinocchio.

Foto: Dietrich Janicki

Auf Picknickdecken und Stühlen haben sich die vielen Kinder im Publikum eng um die Bühne geschart und erwarten gespannt den Auftritt von Pinocchio. „Vor allem bin ich neugierig, wie sie das mit der Nase machen, denn sie muss ja bei jeder Lüge länger werden“, sagt Lilly. Die Achtjährige schätzt an der Geschichte über den Marionetten-Jungen, dass er aufhört zu lügen. Gerade auf die kreativen Unwahrheiten des Protagonisten freut sich die sechsjährige Pia. „Mal sehen, was er uns so vormacht. Die Bühne sieht sehr schön aus und ich wünsche mir, dass wir alle Spaß haben.“

Kaum hat Meister Gioppetto seine Figur aus hartem Holz geschnitzt, erwacht sie im Schatten der Stadtkirche zum Leben, macht ihm eine lange Nase und bringt die Kinder zum Lachen. Mit liebevoll gestalteten Kulissen und großer Geste setzen die Darsteller des Theaters Varomodi die Geschichte in Szene. Das Ensemble aus Halle ist zum vierten Mal bei der Neanderland Biennale zu Gast. „Die Truppe zeigt die Märchen so, dass sie die Fantasie anregen und die Kinder mitnehmen“, sagt Andrea Gellert. Die Leiterin des Kulturbüros freut sich, dass die Neanderland Biennale die kleinen Zuschauer anspricht. Linus kennt Pinocchio nur aus dem Fernsehen. „Es ist toll, im Theater etwas davon zu sehen“, sagt der Fünfjährige, der ganz dicht vor der Bühne hockt. Auch die zehnjährige Leni hat nur die Filmfassung der Geschichte gesehen. „Pinocchio ist meine Lieblingsfigur, weil er so komische Ideen hat.“

Sie geht sonst nicht so oft ins Theater. „Aber hier unter freiem Himmel ist das etwas anderes. Da gibt es viel Licht, sonst ist es immer dunkel.“ Es sei ein Ziel der Biennale, auch dem Nachwuchs Kultur nahe zu bringen,