Stadt spart durch Einkaufen

Tinte, Toner und Kita-Bedarf: Eine Einkaufsgemeinschaft mit anderen Städten verspricht bessere Preise.

Bestimmt gibt’s auch für Städte Rabattmarken, wenn sie bei großen Unternehmen etwas einkaufen müssen. Doch gemeinsam ist man stärker als Kunde König. Deshalb wird sich die Stadt Wülfrath wohl einer Einkaufsgemeinschaft vieler Städte anschließen, die gemeinsam bestellen — und damit effizienter, preiswerter und eventuell auch schneller. Bereits seit 2012 gibt es auf Initiative des Städte- und Gemeindebundes Nordrhein-Westfalen die Einkaufsgemeinschaft für Kommunen mit dem umständlichen Kürzel KoPart eG (Kommunal & Partnerschaftlich). Der Hintergrund: die angespannte finanzielle Lage vieler Städte und die Notwendigkeit, noch mehr zu sparen.

KoPart eG soll das verbessern, indem durch Nachfragebündelung günstigere Konditionen und damit eine Kostenersparnis für die einzelnen Städte erreicht wird. Der Schwerpunkt: die Beschaffung von Massengütern wie Tinte, Toner, Kita-Bedarf, Toilettenpapier, Stifte oder auch Reinigungsmittel. Dazu kommen Dienstleistungen, die bei gemeinsamen Ausschreibungsverfahren für Gebäudereinigung, Fahrzeugbeschaffung und so weiter kostengünstiger sind.

Das städteübergreifende Einkaufssystem hat Vorteile, die die klamme Kalkstadt bitter nötig hat. Es gibt Preisvorteile auf Grund der hohen Stückzahlen, mehr Rechtssicherheit, keinen grundsätzlichen Bezugszwang, zudem lauern keine jährlichen Beiträge. Eine Nachzahlpflicht über den einmalig eingezahlten Mitgliedsanteil hinaus gibt es ebenfalls nicht. Zuviel gekaufte Artikel können wieder zurückgegeben werden.

Alle Städte haben unabhängig von ihrer Größe das gleich Stimmrecht in der Einkaufsgemeinschaft und ist somit offen für beliebig viele Mitglieder.

Die operative Abwicklung des Geschäftsverkehrs und der Verwaltung übernimmt die KuA-NRW als 100-prozentige Tochter der Kommunal-Stiftung des Städte- und Gemeindebundes NRW. Trotz des ebenfalls verschwurbelten Kürzels ist das eine Erleichterung für alle Städte: Sie entlastet die Städte von der Koordination und Abwicklung der Beschaffung. Sie stellt Leistungsverzeichnisse vor, erarbeitet Bewerbungsbedingungen und entwirft Unterlagen. Sie bewertet zudem die Angebote.

Der Wülfrather Rat wird sich in seiner Sitzung Ende Juni entscheiden, ob Wülfrath der Einkaufsgemeinschaft beitritt. In der Vorlage für den Rat heißt es: „Auf Grund der geringen Kosten und des geringen Risikos bei gleichzeitigen Chancen auf potenzielle Einsparungen bei den anstehenden Beschaffungs-/Ausschreibungsvorgängen wird daher vorgeschlagen, der interkommunalen Einkaufsgemeinschaft KoPart eG zum nächstmöglichen Zeitpunkt beizutreten.“

Die Kosten für die neue Kooperation liegen für die Stadt in einem überschaubaren Rahmen. Mit der Aufnahme in die KoPart sind einmalig 750 Euro zu zahlen. Für die Einrichtung des elektronischen Katalogsystems fallen noch mal 1145 Euro an.

Aber: Für die Systembereitstellung des Katalogsystems, aus dem sich die Städte bedienen, sind jedes Quartal 8,41 Prozent des Umsatzes abzuführen.