Andrew Briggs schnitzt Füllhalter für Schönschreiber

Der Engländer war einer der Aussteller, die an der Goethestraße ihre Handwerksprodukte ausstellten.

Wülfrath. Wer schon früh auf der Suche nach Weihnachtsgeschenken ist, der wurde am Sonntag in der Sporthalle an der Goethestraße fündig. Auf dem 59. Hobbymarkt boten zahlreiche Künstler an, was sie über das Jahr hergestellt haben.

Gisela Korr vom Organisationsteam war mit der Resonanz zufrieden. Bereits eine Stunde vor Beginn kamen Besucher in die Halle um zu sehen, was die 52 Aussteller im Angebot hatten. Der Termin Anfang November sei passend, da zu diesem Zeitpunkt noch keine Weihnachtsmärkte geöffnet seien. Die Aussteller hätten so noch keine Konkurrenz, sagte Korr.

Gisela Korr war auf dem Hobbymarkt aber nicht nur als Organisatorin verantwortlich, sondern betrieb auch einen eigenen Stand. Ihr Angebot: Näharbeiten wie aufwendige Stofftaschen und selbstgemachte Kissen. Zu ihrem Hobby kam sie auf ganz einfachem Wege. Als sie vor rund fünf Jahren aus dem Erwerbsleben ausschied, benötigte sie eines Tages dringend eine neue Tasche. Daraufhin nähte sie sich diese selbst.

Dies habe ihr so viel Freude bereitet, dass sie von da an immer häufiger an Nähmaschine saß und die Sachen auf dem Hobbymarkt anbot. Rund zwei Stunden braucht sie für ein Einzelstück. „Würde ich alles mit der Hand nähen, wäre der zeitliche Aufwand viel zu groß“, sagt sie.

Eine Besonderheit bot Andrew Briggs an. Er verkaufte selbstgemachte Füllfederhalter. Auf sein Hobby kam der Engländer durch Zufall. Auf einem Handwerksmarkt sah er selbstgemachte Füller. Der gelernte Schlosser informierte sich über Herstellung und Material, schaffte sich eine Drechselbank an und begann in seiner Freizeit Füllfederhalter herzustellen.

Auf verschiedenen Märkten bietet er diese zu Preisen zwischen 30 und 60 Euro an. Ein solcher Preis sei zwar auf einem Hobbymarkt hoch, spiegele aber den Material- und Arbeitsaufwand wider. „An jedem verkauften Füller verdiene ich letztendlich ein paar Cent“, sagt Briggs. Bis zu fünf Stunden investiert er pro Füllhalter, um die Einzelteile zu drechseln und zu polieren.

Die Materialkosten sind unterschiedlich. Für einige Holzsorten bezahlt er 20 Euro. Außergewöhnliches wie Hirschgeweih oder Büffelhorn müssten jedoch in Australien, Nordirland oder Israel bestellt werden. Verkauft er einen Füller, so habe sich für ihn der Aufwand schon gelohnt. Die Herstellung macht ihm schließlich Spaß und der lässt sich bekanntlich in Geld nicht messen.