Realschul-Initiative sammelt Unterschriften für Bürgerbegehren
Verein will den Erhalt der Heinrich-Kölver-Schule erreichen.
Neviges/Tönisheide. Mit einem Bürgerbegehren will der Verein Pro Realschule den Erhalt der Heinrich-Kölver-Realschule erreichen. Das Begehren wendet sich gegen den Ratsbeschluss vom 15. Oktober, die Tönisheider Schule schrittweise aufzulösen. Wie berichtet, soll an den Standorten der Kölver-Realschule und der Hardenberg-Hauptschule eine Sekundarschule eingerichtet werden.
Mit Unterschriftenlisten in allen drei Stadtteilen wirbt die Initiative um Unterstützung. „Mein Ziel ist es, bis Weihnachten 5000 Unterschriften bei der Stadt Velbert abzugeben“, sagte Mike Trommler, Vorsitzender der Elternpflegschaft und einer der Vertretungsberechtigten des Bürgerbegehrens.
Über ein Bürgerbegehren kann ein Bürgerentscheid herbeigeführt werden. Das heißt, dass alle Bürger an der Wahlurne anstelle des Stadtrats beschließen können. Ein Bürgerbegehren muss die zu entscheidende Frage, eine Begründung, die Angabe von bis zu drei Vertretungsberechtigten und einen Kostendeckungsvorschlag enthalten. Ob Letzteres im Fall der Realschule erforderlich ist und welche Fristen gelten, prüfe die Stadtverwaltung noch, sagte Stadtsprecher Hans-Joachim Blißenbach.
Aktuell müssen in Velbert mindestens 4022 gültige Unterschriften vorliegen, damit der Stadtrat sich mit einem Bürgerbegehren befassen muss. Er kann dann entweder dem Begehren folgen, sich mit den Initiatoren auf eine andere Lösung einigen oder das Begehren ablehnen, so dass es zum Bürgerentscheid kommt.
In seiner Begründung führt der Verein die mehr als 50-jährige erfolgreiche Arbeit der Heinrich-Kölver-Realschule am Standort Tönisheide an. Bislang sei die Schule immer dreizügig gewesen. UVB und SLB sowie die Piratenpartei unterstützen die Initiative. Die UVB lädt für Samstag, 16. November, von 10 bis 13 Uhr zu einer Info-Veranstaltung vor ihrer Geschäftsstelle Friedrichstraße 213 ein.
Die CDU, die wie die SPD im Rat für die Auflösung der bestehenden Haupt- und Realschule und die Errichtung einer Sekundarschule gestimmt hatte, warnt hingegen vor „fatalen Auswirkungen für die Schullandschaft in Velbert, insbesondere für den Stadtbezirk Neviges“. Sie verweist auf stark rückläufige Schülerzahlen. Damit werde auch die Tönisheider Realschule in den kommenden Jahren massive Probleme bekommen, die geforderte Mindestschülerzahl zu erreichen. Zudem habe die Elternbefragung den Bedarf für eine Sekundarschule festgestellt.