Aprather Mühle in Wülfrath: 2010 soll sich das Mühlrad wieder drehen

Beim Tag des offenen Denkmals strömten die Menschen zur Aprather Mühle. Mühlen-Wirt Pütz zeigte auch Fundstücke, die bei der Teichsanierung entdeckt wurden.

Wülfrath. Was da kürzlich so im Schlamm des Aprather Teiches zum Vorschein kam, hat am Sonntag zum Tag des Offenen Denkmals in der Aprather Mühle durchaus Anlass zu den wildesten Spekulationen gegeben. Hat es im Schatten des Mühlrades womöglich mal Duelle im Morgengrauen mit Säbel und Degen gegeben?

Nach all dem, was Mühlenwirt Joachim Pütz auf einem großen Tapeziertisch präsentierte, wäre das durchaus möglich. Aber nicht nur Hieb- und Stichwaffen, sondern auch abgesägte Parkuhren und ein überdimensional großer Anker kamen bei der Sanierung des Teiches zum Vorschein. Und sogar eine Panzerfaust, die Pütz allerdings dem Kampfmittelräumdienst überlassen musste.

Am Sonntag sorgten die obskuren Fundsachen zwar für Aufmerksamkeit, im Mittelpunkt standen allerdings die Mühle und all die Geschichten, die sich um das alte Gemäuer ranken. Noch bevor sich dort offiziell für eine Stunde die Türen öffneten, strömten die Besucher schon zum Aprather Teich.

"Mit so einem Andrang habe ich nicht gerechnet", musste Joachim Pütz gestehen. Der Mühlenwirt hatte Stellwände aufgestellt und wollte sich eigentlich in aller Ruhe viel Zeit für Führungen durch zwei der vier Etagen der Mühle nehmen. Damit wollte es nicht so recht klappen. Es waren einfach zu viele Leute da. Immer wieder gab es Fragen zum Mühlrad, zur Geschichte und danach, wie das Kalksteingemäuer derzeit genutzt wird.

"Es gibt unheimlich viele Leute, die hier gern einziehen möchten", gab Putz einen Einblick in die vielen Anfragen und Wünsche, die täglich auf dem Schreibtisch des Eigentümers Ernst Winnacker landen. Der hat allerdings seine eigenen Vorstellungen zur Zukunft der Aprather Mühle und öffnet die Türen nur für angemeldete Führungen und private Feierlichkeiten.

Läuft alles wie geplant und findet sich bis dahin eine finanzielle Lösung, soll schon im nächsten Frühjahr das Mühlrad laufen. Nach der Sanierung des Mühlteiches reicht die Wassertiefe jedenfalls aus, um im Mühlgraben für Bewegung zu sorgen. "Dann kann hier auch wieder Korn gemahlen werden", blickt Joachim Pütz optimistisch in die Zukunft. Die Kosten für den Einbau des Mühlrades schätzt er auf 10 000 Euro.