Arbeitslose: Niedrigste Quote in Hösel
In West und Mitte leben nahezu zwei Drittel aller Arbeitslosen in Ratingen.
Ratingen. Erstmals seit dem Jahr 2000 ist in Ratingen die Arbeitslosenzahl unter die 3000er-Marke gesunken: Im April waren exakt 2978 Arbeitslose in Ratingen registriert. Das ist im Vergleich zum Höchststand im Jahre 2005 ein Rückgang von nahezu 900 Personen.
Dass die Arbeitslosigkeit in den verschiedenen Stadtteilen auch sehr unterschiedlich ausgeprägt ist, dürfte niemanden überraschen. Genaue Zahlen gab es bisher aber nicht, weil die Arbeitsagentur lediglich die Gesamtstadt im Blick hatte. Die städtische Statistikstelle hat jetzt erstmals die Daten zur Arbeitslosigkeit auch für die jeweiligen Stadtteile veröffentlicht.
Nahezu zwei Drittel aller Arbeitslosen lebte Ende 2007 in den beiden bevölkerungsreichsten Stadtteilen Zentrum (797 Arbeitslose) und West (1144). In Lintorf waren 313 Menschen ohne Job registriert, in Tiefenbroich 225. Die Zahlen aus den weiteren Stadtteilen: Ost 198, Hösel/Eggerscheidt 124, Breitscheid 88 und Homberg/Schwarzbach 76.
Aussagekräftiger als die bloßen Zahlen sind jedoch die Veränderungen im Vergleich zum Vorjahreswert. Da konnte der Bereich Homberg mit einem Minus von 36 Prozent den größten Rückgang der Arbeitslosenzahl verbuchen, gefolgt von Hösel/Eggerscheidt (minus 26,6 Prozent), Ost (minus 21,7 Prozent), Lintorf (minus 20,2 Prozent) und Breitscheid (minus 17,8 Prozent).
Allerdings fiel der Rückgang gegenüber dem Vorjahr in dem am stärksten von Arbeitslosigkeit betroffenen Stadtteil West mit 2,1Prozent am geringsten aus. Auch im Zentrum verringerte sich die Zahl der Arbeitslosen nur geringfügig um 3,3 Prozent.
Aufgeschlüsselt hat die Statistikstelle auch die Empfänger von Arbeitsförderung (so genannte SGB III) und Empfänger der "Grundsicherung" (SGB II), die mit 2152 eine deutliche Mehrheit bei den Arbeitslosen bilden.
Auf das gesamte Stadtgebiet bezogen beträgt der Arbeitslosenanteil im Durchschnitt 4,9 Prozent. Innerhalb Ratingens schwankt er allerdings beträchtlich - zwischen zwei Prozent in Hösel und Homberg bis hin zu 9,6 Prozent in West.
Um die unterschiedlich großen Stadtteile miteinander vergleichen zu können, hat die städtische Statistikstelle den Arbeitlosenanteil bezogen auf die erwerbsfähige Bevölkerung betrachtet. Bezugsgröße hierfür war die Zahl der Menschen zwischen 15und 65 Jahren, was zu niedrigeren Werten als bei der typischen Arbeitslosenquote führt.