Wülfrath: Eine Zeitreise in die Jugend

Zurück in die Zeit von Elvis und James Dean: In Schlupkothen feierten die Besucher den Rock’n’Roll.

Wülfrath. Ein schummriges Licht wirft die Tütenlampe auf den Cocktailsessel mit dem grün-braunen Blumenmuster und den Nierentisch aus dunkel-glasiertem Holz. Viel Zeit ist verstrichen, seit die Mädchen in ihren bauschig-weiten Petticoats und langen Zöpfen Münzen in die Jukebox warfen, um ihre Rock’n’Roll-Platten von Bill Haley oder Chubby Checker zu spielen - Elvis’ Jailhouse-Rock klingt noch in den Ohren nach.

Dieser längst vergangene Zeitgeist der 50er und 60er Jahre lebte an diesem Samstagabend im ausverkauften Kommunikations-Center Schlupkothen noch einmal auf. Es war der Abend der heute Mittvierziger- bis Sechziger, die auf die "Live-Zeitreise" quer durch das Zeitalter des Rock’n’Roll durchstarteten.

Ein umfangreiches Programm hatte Organisator Thomas Rößler, der mit seiner charmanten Moderation durch den Abend führte, zusammengestellt. In kurzen Ausschnitten brachte er die Eindrücke der Zeit, wie den James-Dean-Film " Denn sie wissen nicht, was sie tun", auf die Leinwand.

Bis Rößler dann zu später Stunde noch für seine Band daCapo Wuppertal in die Tasten seines Keyboards griff und mit "Memphis Tennessee" von Chuck Berry und anderen Welthits die Gäste aufmischte. "Die Idee zur Zeitreise kam aus einer Laune heraus, da unser junger Sänger mit den Rock’n’Roll-Klassikern nichts anfangen konnte", sagt Thomas Rößler.

Ob Charleston, Twist oder Rock’n’Roll mit Akrobatik-Elementen: Die Gruppe "No.1" aus Krefeld legte jeden Tanzstil gekonnt aufs Parkett. In ein silbrig-schimmerndes Paillettenkleid hat sich Gisela geworfen, eine schwarze Federboa umschmeichelt ihren Hals.

Tanzpartner Thomas tanzt in seiner eleganten Weste den Charleston. Gekonnt überzeugen Chris Schmidt am Saxophon und Beate Flick alias "Big B" mit Frauen-Rockabilly à la Wanda Jackson.

Zu "Rock around the clock" beeindrucken Regina im bonbon-roten Petticoat und Arne im Anzug mit atemberaubenden Hebefiguren und Kopfüberschlägen. Bei der fetzigen Musik können die Gäste nicht mehr still an ihren Plätzen stehen: Sie wippen mit dem Oberkörper, schnipsen mit den Fingern, pfeifen oder klatschen zum Takt der Musik.

Rößler: "Es ist dieses Lebensgefühl des Rock’n’Roll, das die Gäste in ihren Bann zieht. Schließlich "tanzte, sang und lebte man den Rock’n’Roll."