Bebauungsplan: Weiter Streit um Hügelstraße

Anwohner laufen im Bezirksausschuss erneut Sturm gegen den Bebauungsplan. Dennoch beschließt die Mehrheit die weiteren Schritte.

Neviges. Mit Abstrichen hat jetzt der Bezirksausschuss vor großem Publikum in der Nevigeser Feuerwache der Offenlegung des Bebauungsplan-Entwurfs für die obere Hügelstraße zugestimmt.

Der Entscheidung, die mit breiter Mehrheit gegen drei Stimmen von Grünen, Linken und UVB fiel, war eine turbulente, über einstündige Bürgerfragestunde vorausgegangen. Zahlreiche Anwohner des Pöthen machten reichlich Gebrauch von der neuen Regelung, nun auch Fragen zur Tagesordnung stellen zu dürfen.

Manchen Fragen zu dem von der Nachbarschaft heftig bekämpften Bauvorhaben gingen dabei umfängliche Stellungnahmen voraus, die an der Ablehnung der Bebauung keinen Zweifel ließen. Zeitweise schäumten die Emotionen gewaltig hoch.

So kamen eine ganze Reihe von Themen erneut auf den Tisch, die schon in den beiden Öffentlichkeitsbeteiligungen heiß diskutiert worden waren: Wie sieht es mit dem Schallschutz aus, welche zusätzliche Verkehrsbelastung kommt durch die Erweiterung auf die Siedlung zu, reichen die vorhandenen Abwasserkanäle?

Erhebliche Zweifel wurden an der planerisch vorgesehenen Versickerung des Regenwassers geäußert: Das könne bei der wenige Zentimeter unter der Oberfläche liegenden, wasserundurchlässigen Felsformation nicht funktionieren, wurde befürchtet, und dass deshalb bei starkem Niederschlag Wasser in die Häuser dringt. Als nicht plausibel bezeichneten Anwohner das dazu erstellte Gutachten.

„Wir werden einen Teufel tun, eine Entwässerung zu bauen, die nicht funktioniert“, machte dagegen Bernhard Wieneck deutlich. Der Leiter des TBV-Geschäftsbereichs Kanal verwies darauf, dass man bereits mit einem höheren Sicherheitsfaktor als notwendig geplant habe, dass die Planungen außerdem mit der Unteren Wasserbehörde beim Kreis Mettmann abgestimmt worden seien.

Von Beginn an Diskussionspunkt waren die Bauhöhen der neuen Häuser. Insbesondere an der teilweise geplanten Zweigeschossigkeit gab es heftige Kritik von den Anwohnern. Unverständnis äußerte auch die Politik: „Ich war nach der Vorbesprechung zu dieser Sitzung davon ausgegangen, dass die Zweigeschossigkeit vom Tisch ist“, sagte Ausschussvorsitzender Rainer Hübinger (SPD).

Auch sein Stellvertreter Stefan Ludwig (CDU) und August-Friedrich Tonscheid (Velbert anders) pochten auf eine eingeschossige Bauweise, die schließlich in der Beschlussfassung des BZA festgehalten wurde. Grundsätzlich gegen die Bebauung sprach sich Michael Pannen von den Grünen aus: „Für uns ist das Randbebauung, die wir komplett ablehnen.“